N° 27–2012: Polen tritt dem ESA-Übereinkommen bei
13 September 2012
Polen hat am 13. September 2012 das Abkommen über den Beitritt zum ESA-Übereinkommen unterzeichnet und wird durch diesen entscheidenden Schritt in seinen Beziehungen zur Europäischen Weltraumorganisation nun 20. Mitgliedstaat der ESA.
Die feierliche Unterzeichnung fand im Kopernikus-Wissenschaftszentrum in Warschau im Beisein von ESA-Generaldirektor Jean-Jacques Dordain, dem polnischen Wirtschaftsminister Waldemar Pawlak und der Unterstaatssekretärin im polnischen Wirtschaftsministerium Grażyna Henclewska statt. Auch andere Regierungsbeamte und Würdenträger, darunter Vertreter der für Raumfahrtangelegenheiten zuständigen parlamentarischen Gruppe in Polen wohnten der Zeremonie bei.
Polen arbeitet bereits seit längerem mit der ESA zusammen. 1994 hat es als eines der ersten osteuropäischen Länder mit der ESA ein Kooperationsabkommen zur Nutzung des Weltraums für friedliche Zwecke geschlossen. Die Unterzeichnung des Abkommens für Europäische Kooperierende Staaten im Jahr 2007 ebnete Polen den Weg für eine Beteiligung an mehreren Forschungsvorhaben der ESA.
Polen blickt in der Luft- und Raumfahrt auf eine lange Tradition zurück und ist an zahlreichen wissenschaftlichen und technologischen Projekten beteiligt. Unter anderem wirkt es aktiv an mehreren Wissenschaftsmissionen der ESA wie Integral, Rosetta, BepiColombo und dem Sonnenorbiter sowie an Erdbeobachtungsvorhaben im Rahmen von ENVISAT und GMES mit.
Ferner ist es an ESA-Programmen zur Schwerelosigkeitsforschung und Exploration, im Bereich der Navigation an EGNOS, an dem Programm zur Erfassung der Weltraumlage (mit Schwerpunkt Weltraumwetter) sowie an Technologietätigkeiten und Bildungsvorhaben beteiligt. Im Februar 2012 wurde auf einem Vega-Träger der erste von Studenten konzipierte polnische Satellit, PW-Sat, gestartet.
Die polnische Regierung plant, das Ratifikationsverfahren so früh wie möglich abzuschließen. Sobald die Ratifikationsurkunde bei der französischen Regierung hinterlegt ist, wird Polen offiziell 20. Mitgliedstaat der ESA sein und im November 2012 als Vollmitglied an der ESA-Ratstagung auf Ministerebene teilnehmen können.
Über die ESA
Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) ist Europas Tor zum Weltraum.
Die ESA ist eine 1975 gegründete zwischenstaatliche Organisation, deren Aufgabe darin besteht, europäische Raumfahrtkapazitäten zu entwickeln und sicherzustellen, dass die Investitionen in die Raumfahrt den Bürgern in Europa und anderswo zugutekommen.
Die ESA umfasst derzeit 19 Mitgliedstaaten: Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Luxemburg, die Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Rumänien, Schweden, die Schweiz, Spanien, die Tschechische Republik und das Vereinigte Königreich, davon sind 17 auch Mitgliedstaaten der EU. Die ESA unterhält im Rahmen von Kooperationsabkommen Beziehungen zu neun weiteren EU-Mitgliedstaaten und verhandelt zurzeit mit dem verbleibenden EU-Mitgliedstaat Bulgarien über den Abschluss eines solchen Abkommens.
Polen steht nun ganz kurz davor, zwanzigster Mitgliedstaat der ESA zu werden. Auch Kanada nimmt im Rahmen eines Kooperationsabkommens an bestimmten ESA-Programmen teil.
Die ESA entwickelt Raumfahrzeugträger, Satelliten und Bodenanlagen, um sicherzustellen, dass Europa bei Raumfahrtvorhaben weltweit an der Spitze bleibt. Sie startet Erdbeobachtungs-, Navigations-, Telekommunikations- und Astronomiesatelliten, schickt Raumsonden in entlegene Regionen des Sonnensystems und beteiligt sich an der bemannten Exploration des Weltraums.
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