ESA erweitert ihr Angebot an Erdbeobachtungsbildern
Seit 2006 stellt die ESA allen, die unseren Planeten in nahezu Echtzeit erkunden möchten, Satellitenbilder der Erde zur Verfügung. Die ESA hat diesen Dienst nun mit rund 13 000 Radarbildern erweitert, womit insgesamt etwa 58 000 Aufnahmen zur Ansicht angeboten werden.
MIRAVI, ein Service der ESA, folgt der Bahn des ESA-Satelliten Envisat um die Erde, erzeugt Bilder aus den Rohdaten der an Bord befindlichen Instrumente und stellt diese Bilder in weniger als zwei Stunden kostenfrei im Internet zur Verfügung.
"Wir freuen uns sehr über die vielen Menschen, die MIRAVI nutzen, um unseren Planeten zu erkunden. Diese Begeisterung hat uns dazu inspiriert, neue Aufnahmen anzubieten, die verschiedene Informationen bereitstellen", sagte Volker Liebig, ESA Direktor für Erdbeobachtungsprogramme.
Bislang lieferte MIRAVI mit dem MERIS-Instrument des Envisat-Satelliten optische Bilder, mit denen die Besucher nicht nur die Gelegenheit erhielten, die Schönheit unseres Planeten zu entdecken, sondern auch den Verlauf von Naturereignissen, wie beispielsweise Vulkanausbrüchen, zu verfolgen. Bis heute wurden fast 45 000 optische Bilder zur Verfügung gestellt.
Mit der zusätzlichen Veröffentlichung von Radarbildern des ASAR-Instruments (Advanced Synthetic Aperture Radar) ist es nun auch möglich Ölverschmutzungen, das Kalben von Eisbergen, Überflutungen sowie die Ausdehnung und Bewegung von Meereis zu beobachten.
Das Radar liefert einzigartige Ansichten dieser atemberaubenden Begebenheiten, da es auch bei Wolken und Dunkelheit - in den Polarregionen häufig anzutreffende Bedingungen - Aufnahmen machen kann und besonders empfindlich auf glatte, von Ölverschmutzungen hervorgerufene Wasseroberflächen reagiert.
Besuchen Sie die Internetseite von MIRAVI (http://www.esa.int/miravi), um diesen Service zu nutzen. Durchsuchen Sie die neusten Bilder, indem Sie die Momentaufnahmen auf der linken Seite anklicken, oder betrachten Sie einen bestimmten Ort, indem Sie das Gebiet auf der Weltkarte auswählen beziehungsweise die geografischen Koordinaten eingeben. Sie können sowohl nach optischen Bildern als auch nach Radarbildern (meist schwarz-weiß) suchen oder auch nach beiden gleichzeitig.
Seit seinem Start im Jahr 2002 versorgt Envisat - der größte jemals gebaute Erdbeobachtungssatellit - Wissenschaftler mit den bisher detailliertesten Aufnahmen zum Zustand der Erde.
Mit seiner einzigartigen Kombination aus zehn unterschiedlichen Instrumenten sammelt er Daten über die Atmosphäre, Landflächen, Ozeane sowie Eismassen der Erde und liefert so eine Fülle an Informationen über das Erdsystem, darunter Einblicke in Faktoren, die zum Klimawandel beitragen.
MIRAVI basiert auf einem System zur Erstellung und Veröffentlichung von Satellitenbildern, das von Chelys entwickelt und vertrieben wird.