MSG-Bodenkontrollteam schließt Satelliten für Live-Test an
In einem intensiven zweitägigen Test schlossen Flugingenieure ihre Computer an den dritten Meteosat-Satelliten zweiter Generation an, der sich beim Hersteller in Frankreich befindet. Der Test war ein wichtiger Meilenstein im Vorfeld des Starts in diesem Sommer.
Die komplexe Systemvalidierung wurde am 2. Februar abgeschlossen nachdem die Flugingenieure dem Satelliten verschiedenste Kommandos schicken und Daten und Telemetrie von ihm empfangen konnten.
Es war die erste Langzeitverbindung zwischen dem Meteosat Second Generation-3 Satelliten (MSG-3), der sich in einem Reinraum der Fertigungsanlage im französischen Cannes befindet, und der Missionskontrolle des Europäischen Satellitenkontrollzentrum der ESA (ESOC) in Darmstadt.
„Wir haben eine ganze Reihe von Flugverfahren überprüft.“ sagte Sylvain Lodiot, stellvertretender MSG-Flugbetriebsleiter bei der ESA. „Diese werden wir anwenden, sobald sich der Satellit in der Umlaufbahn befindet.“
„Im März folgt eine Simulationskampagne, bei der wir eine Reihe Simulationen laufen lassen werden, um die Missionskontrollteams vorzubereiten, besonders auf den Umgang mit Notfallsituationen, falls mal etwas schief geht.“
MSG-3 ist der dritte von vier Satelliten, die von Eumetsat, der Europäischen Organisation zur Nutzung meteorologischer Satelliten, betrieben wird.
Die Satelliten liefern alle 15 Minuten hochauflösende Bilder von Europa, dem Nordatlantik und Afrika, die von Meteorologen und nationalen Wettervorhersagediensten genutzt werden.
Teams trainieren für den kritischen Start
Die ESA ist für den Start und die Positionierung während der sogenannten Launch and Early Operation Phase (LEOP) verantwortlich. Dies umfasst die Startkampagne, das Training, die Startvorbereitungen, den Start und die ersten zehn Tage des Fluges - danach wird die Mission für den Routinebetrieb an Eumetsat übergeben.
Der Start der Mission ist zwischen Juni und Juli 2012 geplant. Kurz nach dem Start an Bord einer Ariane 5 vom Weltraumbahnhof in Kourou (Französisch-Guayana) wird der Satellit in eine geostationäre Umlaufbahn eingeschossen.
Dann werden zwei bordeigene Triebwerke, gezündet und der Satellit bringt sich selbst in eine geostationäre Umlaufbahn in einer Höhe von 36.000 Kilometern über dem Äquator.
Der von Thales Alenia Space gebaute Satellit besteht aus einem mit Solarzellen bestückten trommelförmigen Körper von 3,20 m Durchmesser und 2,36 m Länge. Er hat ein Startgewicht von etwa zwei Tonnen. Davon ist eine Tonne Treibstoff, von dem 80 Prozent während des komplexen LEOP-Manövers verbraucht werden.