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SSETI Express wird auf den Startadapter montiert
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SSETI Express – noch 24 Stunden bis zum Start

26/10/2005 701 views 1 likes
ESA / Space in Member States / Germany

24 Stunden vor dem Start des durch Studenten gefertigten Satelliten SSETI Express mit der russischen Trägerrakete Kosmos 3M vom Kosmodrom Plesetsk wächst die Anspannung unter den Studenten, die am SSETI-Programm teilgenommen haben.

Für die 15 Teams der beteiligten Universitäten glichen insbesondere die letzten Wochen emotional einer Achterbahnfahrt; vor allem für das Campaign Team in Plesetsk in Russland, das SSETI Express vor Ort für den Start vorbereitet.

Das Team kam am 8. September in Russland an und führte erfolgreich alle notwendigen Untersuchungen und Tests durch, um sicherzustellen, dass SSETI Express für den Start bereit war. Da unglücklicherweise bei einem anderen Satelliten, der an Bord der Kosmos 3M mitgeführt wird, Schwierigkeiten auftraten, musste der Start verschoben werden.

“Wir wissen, dass diese Verzögerung frustrierend ist – aber ein jeder von uns ist sich sicher, dass am Ende SSETI Express und seine Passagiere starten werden“, sagte Jörg Schäfer, Mitglied des Campaign Teams.

Zusammen mit dem Rest des enttäuschten Campaign Teams kehrte Jörg am 27. September nach Hause zurück, um einem neuen Starttermin entgegenzufiebern. Dabei ließen sie den mit aufgeladenen Batterien und gefüllten Brennstofftanks startklaren Satellit in einem Transportcontainer sorgfältig verpackt zurück.

Learning by doing

Die Studenten mussten in einer harten Schule erlernen, dass das Raumfahrtgeschäft mehr als nur exzellente wissenschaftliche und technische Fähigkeiten erfordert. Wichtige Eigenschaften waren nicht zuletzt viel Geduld, Teamwork und Liebe zum Detail.

Die Raumfahrt ist ein risikoreiches Geschäft. Das heißt, prüfen und nochmals prüfen, um sicherzugehen, dass alles Menschenmögliche unternommen wurde, um einen erfolgreichen Start zu gewährleisten. Bei den kleinsten Anzeichen eines technischen Problems, sei es bei der Trägerrakete oder den Satelliten, wird der Start aufgeschoben, bis die Verantwortlichen so sicher wie nur möglich sind, dass alle Systeme fehlerfrei arbeiten.

Der Start steht kurz bevor

Das Campaign Team von SSETI Express
Das Campaign Team von SSETI Express

Glücklicherweise hat sich die Geduld und die harte Arbeit der Studenten ausgezahlt. Der Starttermin von SSETI Express wurde für den 27. Oktober um 08:53 MEZ festgelegt. Nach Bekanntgabe des neuen Termins kehrte das Campaign Team nach Russland zurück, um die letzten Vorbereitungen zu treffen und dem Start beizuwohnen.

„Wir haben es geschafft, erfolgreich einen umfassenden „Integrated System Check“ durchzuführen. Wir waren sehr erfreut dabei festzustellen, dass der Satellit sich in einem hervorragenden Zustand befindet und immer noch voll betankt ist.“, sagte der Projektmanager Neil Melville.

Von den mehr als 100 Studenten, die an dem SSETI-Programm mitgearbeitet haben, wird nur das Campaign Team beim Start in Plesetsk dabei sein. Das Team besteht aus Sascha Tietz, zuständig für Antrieb und T-pods; Graham Shirville, Telekommunikation; Karl Kaas Laursen, Computer und Würfelsatelliten; Jörg Schäfer, Systemtechnik und Betriebssicherheit; und Neil Melville, Campaign Management und Systemtechnik.

Aufrichtung der Kosmos 3M
Aufrichtung der Kosmos 3M

Heute berichtete Neil: „Alle abschließenden Tests der fünf einzelnen Mikrosatelliten, aus denen sich die Nutzlast der Trägerrakete Kosmos 3M zusammensetzt, verliefen einwandfrei.“ SSETI Express wurde erfolgreich auf die Trägerrakete montiert, die nun soweit fertig zur Beförderung zur Abschussrampe bereitsteht.

Das Campaign Team wird in der Lage sein, den Start aus einem Unterstand in sicherer Entfernung zu beobachten. Die anderen Mitglieder von SSETI Express werden die Möglichkeit haben, den Start entweder von der Bodenstation in Aalborg, Dänemark oder bei einer der nationalen Veranstaltungen, die bei den beteiligten Universitäten stattfinden, zu verfolgen.

”Am Donnerstag wird mich das Adrenalin erst richtig durchströmen”, sagt Graham Shirville, „wenn wir zuschauen, wie unser „Baby“ ins Weltall getragen wird“.

Medienevent im ESOC-Satellitenkontrollzentrum in Darmstadt
(8 - 9:30h)

Die ESA lädt die deutschen Medien zum Start dieser ungewöhnlichen Weltraummission herzlich ins Satellitenkontrollzentrum ESOC in Darmstadt (D) ein! Am Projekt beteiligte Studenten der Universitäten Stuttgart und Würzburg sowie ESA-Mitarbeiter stehen für Erklärungen und Interviews vor Ort zur Verfügung. Poster zum SSETI-Projekt, ein Modell eines winzigen Picosatelliten sowie weiteres Info-Material der Studententeams sind ebenfalls vor Ort vorhanden.

Presse-Anmeldung mit kompletten Kontaktdaten bitte an: Bernhard von Weyhe

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