ESA sucht Kandidaten für simulierte 'Marsmissionen' im Zeitraum 2008/2009
Die ESA bereitet sich auf künftige bemannte Forschungsmissionen zum Mars vor. Derzeit suchen wir Freiwillige für die Teilnahme an einer 520 -tägigen simulierten Marsmission.
Noch immer ist der Aufbruch des Menschen zum Mars ein Traum - eine der letzten großen Herausforderungen. Doch auf genau dieser Reise zum Roten Planeten werden sich eines Tages einige von uns wiederfinden. Auf einer Reise, für die es keine Hintertür gibt, sobald sich das Raumschiff auf direktem Kurs zum Mars befinden wird.
Herausforderungen
Während der beinahe zwei Jahre dauernden Hin- und Rückreise sind diese Männer und Frauen allein auf sich gestellt. Ihr Überleben liegt in ihrer Hand und setzt volles Vertrauen in die Arbeit von tausenden Ingenieuren und Wissenschaftlern auf der guten alten Erde voraus, die eine solche Mission erst möglich gemacht haben.
Die Besatzungsmitglieder werden in extremer Isolation und Beengtheit leben müssen. Sie werden ihren Heimatplaneten aus den Augen verlieren. Bei einem Funkkontakt vergehen zermürbende 40 Minuten, bis ein Funksignal zur Erde und dann wieder zu den Weltraumerforschern zurückgelangt.
Eine bemannte Mission zum Mars ist eine kühne Vision für die Ära nach der Internationalen Raumstation. Vorbereitungen laufen jedoch schon heute. Alle sind miteinander verzahnt und auf ein gemeinsames Ziel ausgerichtet: Menschen auf eine Forschungsmission zum Mars zu schicken. Männer und Frauen, die 500 Tage lang in einem Raumschiff miteinander arbeiten und leben werden.
Simulation
In der Absicht, die menschlichen Faktoren zu untersuchen, die bei einer derartige Mission zum Tragen kommen, hat sich die Europäische Weltraumorganisation (ESA) mit dem russischen Institut für Biomedizinische Probleme (IBMP) zusammengeschlossen. Gemeinsam senden sie eine sechsköpfige Besatzung auf eine 520 Tage lange simulierte Mission zum Mars.
Dabei folgt die Simulation dem Missionsprofil einer wirklichen Marsmission, die auch eine Erkundungsphase auf der Marsoberfläche vorsieht. Die Ernährung wird mit derjenigen auf der Internationalen Raumstation identisch sein.
Die Simulationen sollen in einer speziellen Einrichtung in Moskau stattfinden. Für Mitte 2008 ist der Beginn einer 105-tägigen Vorstudie eingeplant. Auf diese folgt möglicherweise eine weitere 105-Tage-Studie, bevor gegen Ende 2008 oder Anfang 2009 der Startschuss für die vollständige, 520 Tage dauernde Untersuchung fallen soll.
Jetzt sucht die ESA 12 Freiwillige, die bereit sind, an den Simulationen teilzunehmen und dadurch einen Beitrag zu den Vorbereitungen für eine reale Mission zum Mars zu leisten. Für jede der drei Simulationen werden vier Freiwillige benötigt. Sie werden nach ähnlichen Kriterien ausgewählt, wie sie beim Auswahlverfahren für ESA-Astronauten gelten. Allerdings liegt im Fall der Studie mehr Gewicht auf psychologischen Faktoren und Widerstandsfähigkeit gegen Stress als auf körperlicher Fitness.
Haben Sie Interesse?
Ausführliche Informationen zu dieser Kandidatensuche sowie das Bewerbungsformular finden Sie unter:
Concordia
Darüber hinaus sucht die ESA zur Unterstützung wissenschaftlicher und technischer Projekte auf der Forschungsbasis Concordia in der Antarktis eine/n Mitarbeiter/in (pro Jahr) mit medizinischem Hintergrund. Ausführliche Angaben finden Sie unter der obigen Internetadresse.