Große Ausstellung in Martigny: Weltraumeroberungen im Wallis mit Claude Nicollier, Charlie Duke und Johannes Geiss
Von den Walliser Bergen bis zum Mond ist es „nur ein kleiner Schritt für den Menschen, aber eine großartige Entdeckungsreise“ auf der Messe von Martigny (Oberwallis), die vom 28.09. bis zum 07.10.2012 stattfand. Das Veranstaltungskomitee (FVS Group) hat zu diesem Anlass eine Sonderausstellung über die Weltraum-Odyssee auf die Beine gestellt.
Originalgetreue Mondlandefähre und Apollokapsel im Maßstab 1:1
Die am Samstag, den 29.09. eingeweihte Messehalle firmiert unter dem Titel "2012, die Weltraum-Odyssee" - der Besucher taucht in eine wirklichkeitsgetreue, träumerische Mondkulisse mit echtem Weltraumflair ein. Eine große Überraschung und ein überwältigender Anblick ist auch die Replik der amerikanischen NASA Mondlandefähre (LEM) in Originalgröße, die vom Uhrenhersteller Omega zur Verfügung gestellt wurde. Die LEM steht auf ihren vier großen Teleskopbeinen mitten in der Messehalle und wird von allen Besuchern bestaunt. Daneben sind auch Raumanzüge, Instrumente, Modelle schweizerischer Satelliten und sogar eine Anlage der Cité de l'Espace in Toulouse zu bewundern, mit der ein Mondspaziergang simuliert werden kann.
Modell der Ariane 5 im Maßstab 1:10
Die Europäische Weltraumagentur (ESA) war ebenfalls mit Modellen ihrer Trägerraketen vertreten, darunter gleich am Eingang eine Ariane 5 im Maßstab 1:10.
Dieses "Schaufenster zum Weltraum" ist in den Augen der Organisatoren "die beste Wanderausstellung zum Thema Weltraumforschung". Die Ingenieure der Sternwarte Tradate (Varese) stellten dort unter der Leitung von Roberto Crippa von der Stiftung FOAM13 einen originalgetreuen Nachbau der Kommandokapsel (CM-113) von Apollo 16 (Casper) im Maßstab 1:1 aus. Natürlich nahmen Apollo 16-Astronaut Charlie Duke und ESA-Astronaut Claude Nicollier sofort in der engen Kapsel Platz und frischten ihre Erinnerung an die Enge dieser Kabine mit nur 3,9 Metern Durchmesser und die beeindruckende Startphase auf.
Volles Haus bei der Konferenz
Eine weitere große Überraschung gab es bei der komplett ausverkauften Konferenz "Apollo 16, Odyssee in den Mondbergen", bei dem der ganze Saal den Ausführungen von Charlie Duke lauschte. Vierzig Jahre Jahre nach seiner Mission erinnerte der Astronaut sich an die drei Tage auf dem Mond (21. bis 24.04.1972). Zwanzig Jahre nach seinem ersten Raumflug (STS 46 vom 31.07. bis zum 08.08.1992) schilderte auch Claude Nicollier Eindrücke von seinen insgesamt vier Missionen, darunter einem Weltraumspaziergang zur Reparatur des Hubble-Weltraumteleskops in der Erdumlaufbahn (STS 103 vom 20. bis 28.12.1999). Auch der Berner Wissenschaftler Professor Johannes Geiss, Entwickler der berühmten Aluminium-Sonnenwindsegel auf dem Mond, hatte viel zu erzählen.
Unterstützung seitens mehrerer Schweizer Institutionen
Die Ausstellung "2012, die Weltraum-Odyssee" verdankt ihren Erfolg auch Lukas Viglietti, dem Vorsitzenden von Swiss Apollo - er trifft bei seinen zahlreichen Reisen häufig auf die Astronauten der Apollo-Missionen - sowie mehreren Schweizer Institutionen, die dieses Event unterstützten: Das Center for Space and Habitability (CSH) der Universität Bern, das Swiss Space Center der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne, die Eidgenössische Technische Hochschule Zürich, das Staatssekretariat für Bildung und Forschung (SBF, Bereich Raumfahrt) sowie der Uhrenhersteller Omega, der das Handgelenk der Apollo-Astronauten mit dem berühmten mechanischen Chronographen Omega Speedmaster ausstattete.
So konnte das Wallis den Mond und den Weltraum erobern - auf seine eigene Art.