Raumfahrtsoftware unterstützt Feuerwehrleute
20 April 2009
Wenn Feuerwehrleute zu einem Brand oder Unfallort aufbrechen, wissen sie nie genau, was sie dort erwartet. Wie sieht der Grundriss des Gebäudes aus? Sind Chemikalien in der Nähe? Wo befindet sich die nächste Wasserversorgung?
Dieser Mangel an Informationen ist sowohl für die Feuerwehrleute als auch für die Menschen, die sie zu retten versuchen, nicht ungefährlich. Doch das soll sich mit der Einführung eines neuen Informationssystems, das ursprünglich für die Astronauten an Bord der Internationalen Raumstation entwickelt wurde, schon bald ändern. Skytek, so heißt das System, wurde während der letzten drei Jahre im All eingesetzt und liefert Informationen über tausende Prozeduren, die sich für Astronauten als notwendig erweisen können. Dazu gehören Routinevorgänge wie etwa das Auswechseln einer Sicherung sowie Verfahren zur Bewältigung von Notfällen.
Auf der Erde wird die Software nun von der Dubliner Feuerwehr in Irland getestet. Da die Ergebnisse bisher so vielversprechend ausfallen, wird das System noch in diesem Jahr in allen Dubliner Feuerwehrstationen eingeführt und schließlich auch in ganz Irland.
Die Entwicklung durch das irische Unternehmen Skytek begann vor acht Jahren. Mit der Software können Rettungsmannschaften noch während der Fahrt zu einem Brand die wichtigsten Informationen über den Einsatzort abrufen und vorab feststellen, ob es sich um einen Gebäudebrand oder einen Unfall zwischen Fahrzeugen handelt. So können die Feuerwehrleute vorab planen und bei ihrer Ankunft sofort losrennen.
Beispielsweise kann ein Team, das unterwegs zu einem Autounfall ist, Angaben zur Art der beteiligten Fahrzeuge abrufen. Hilfreich sind dabei möglicherweise Einzelheiten über Explosivstoffe in Airbags, Hochspannungsbatterien, Flüssiggastanks oder andere neue Hybridauto-Technologien. Darüber hinaus ermöglicht die Software es der Rettungsmannschaft, direkt vom Unfallort aus Bericht zu erstatten.
