ENEIDE: Wenn Helden reisen - damals und heute

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31 März 2005

Was hat eine 2000 Jahre alte Geschichte mit einer Weltraumexpedition zu tun? Mit dem Start der Mission ENEIDE wird am 15. April 2005 der ESA-Astronaut Roberto Vittori in den Orbit befördert.

Ihren Namen verdankt Vittoris Mission der alten griechischen Geschichte von den Abenteuern des trojanischen Helden Aeneas auf seiner langen, gefährlichen Seefahrt nach Italien. Vittori segelt allerdings nicht quer durch das Mittelmeer, sondern schreibt Geschichte als der erste ESA-Astronaut, der zum zweiten Mal zur Internationalen Raumstation (ISS) fliegt.

Bei der Mission ENEIDE übernimmt der ehemalige italienische Jagdflieger die Funktion des Bordingenieurs für die Rettungskapsel Sojus TMA-6. An seiner Seite arbeitet die 11. ISS-Expeditionsbesatzung. Dies sind der russische Raumfahrer Sergei Krikalev und der NASA-Astronaut John Phillips.

Roberto Vittori, Sergei Krikalev, John Phillips

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Vittori verbringt acht Tage auf der Raumstation, in der er mit einer Geschwindigkeit von 28.000 km/h um die Erde fliegt. Ungefähr 40 Stunden seiner Zeit auf der Station wird er sich verschiedenen von Italien gelieferten wissenschaftlichen Experimenten widmen. Außerdem wird er zu italienischen Schülern sprechen und Videomaterial für eine Lehr-DVD aufzeichnen.

„ENEIDE nützt vielen Bereichen unseres Lebens und bringt dem europäischen Astronautenkorps neue Erfahrungen ein”, sagte Daniel Sacotte, ESA-Leiter von Human Spaceflight, Microgravity and Exploration Programmes (Programme für bemannte Raumfahrt, Schwerelosigkeit und Erforschung).

Vittoris Reise endet mit dem Rückflug in der Raumkapsel Sojus TMA-5, die nach einem halben Jahr zur Erde zurückkehren muss. Auf diesem letzten Abschnitt begleitet ihn die 10. Expeditionsbesatzung, die Raumfahrer Leroy Chiao und Salizhan Sharipov, die sich seit dem 13. Oktober 2004 im All aufhalten.

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