ESA-Astronaut auf Mission in Sachen „dunkle Materie“

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26 April 2011

Schau dich um! Es scheint ganz selbstverständlich, dass alles aus Feststoffen, Flüssigkeiten und Gasen besteht. Doch deine Augen werden getäuscht. Der Großteil des Universums setzt sich nicht aus normaler Materie zusammen. Es scheint hingegen weitgehend aus rätselhafter dunkler Materie und sogar noch rätselhafterer dunkler Energie zu bestehen. Um mehr über dieses unsichtbare Universum zu erfahren, wird schon bald ein leistungsfähiges neues Instrument, das so genannte AMS-02 (Alpha-Magnet-Spektrometer), zur Internationalen Raumstation (ISS) geliefert.

Das AMS-02 wird Ende April mit dem letzten Flug der Raumfähre Endeavour zur Raumstation befördert. An Bord werden sich auch der ESA-Astronaut Roberto Vittori und fünf Gefährten befinden. Roberto ist der erste ESA-Astronaut, der zum dritten Mal zur ISS fliegt. Gleichzeitig ist er der letzte Europäer (und der letzte Nicht-Amerikaner) auf einem Flug der Raumfähre Endeavour.

Zu seinen Aufgaben gehört es, den Teilchendetektor AMS-02 mit dem Roboterarm der Endeavour aus der Ladebucht zu heben und an der ISS zu befestigen. Das sieben Tonnen schwere Instrument soll mindestens drei Jahre lang betrieben werden. Es erfasst, was passiert, wenn hochenergetische Teilchen, die als kosmische Strahlung bekannt sind, aus fernen Galaxien eintreffen. Ungewöhnliche Teilchen, die sich eventuell beim Aufprall der kosmischen Strahlung bilden, könnten ein Hinweis darauf sein, dass Antimaterie oder dunkle Materie existiert.

Man nimmt an, dass beim Urknall gleich viel Materie wie Antimaterie entstanden ist, doch die Antimaterie scheint aus dem heutigen Universum verschwunden zu sein. Obwohl davon ausgegangen wird, dass dunkle Materie wesentlich häufiger vorkommt als normale Materie, konnte sie bisher nicht direkt festgestellt werden. Der Name „DAMA“, den Roberto Vittoris Mission erhalten hat, drückt die Suche nach dieser dunklen Materie aus (dunkle Materie heißt auf englisch DArk MAtter).

Geschichte des Universums