Weltraum
technologie für besseres Sehen
04 November 2014
Millionen Menschen auf der Welt haben sich einer Laseroperation unterzogen, um besser sehen zu können. Aber wusstet ihr, dass es diese Operationsmethode nur möglich gibt, weil die Technologie, die dahintersteckt, zunächst für den Einsatz im Weltall entwickelt wurde?
Wenn ihr auf einen festen Punkt schaut und den Kopf neigt oder hin- und herdreht, dann bleiben eure Augen automatisch auf den Punkt fixiert. So könnt ihr auch klar sehen, wenn ihr den Kopf bewegt. Die meisten Tierarten unseres Planeten haben dieselbe Fähigkeit – das war sogar schon bei den Dinosauriern so. Ein cleverer Trick der Natur, der uns gar nicht bewusst ist.
Im Hintergrund empfängt das Gehirn ständig Signale vom Innenohr. Dank dieser Signale könnt ihr Richtungen unterscheiden und das Gleichgewicht halten, und euer Sichtfeld bleibt stabil. Eine entscheidende Rolle spielt dabei auch die Gravitation, die uns sagt, wo oben und unten ist.
Doch wie orientieren sich Astronauten in der Schwerelosigkeit im All? Wie können sie ihren Blick auf einen Computerbildschirm heften, während sie in der Internationalen Raumstation herumschweben?
Um dieses Phänomen zu erforschen, wurde ein spezielles Instrument entwickelt, mit dem sich die Augenbewegungen der Astronauten aufzeichnen lassen, ohne sie zu behindern. Das Instrument heißt „Eye Tracking Device“ (Gerät zum Aufzeichnen von Augenbewegungen), kurz „Eye Tracker“. Es ist im Grunde nichts anderes als ein Helm mit einer Kamera, die Bilder von den Augen der Astronauten macht und aufzeichnet, auf welche Punkte sich ihre Augen richten.
Bei uns auf der Erde hilft diese „Eye Tracker“-Technologie Ärzten bei der präzisen Durchführung von Laseroperationen am Auge. Eine Entwicklung, die das Leben von Millionen Menschen verbessert hat.
Schon gewusst? Weltraumtechnologie hat bereits viele Bereiche unseres Lebens vereinfacht. Manche in großem Maße, wie beispielsweise die Fähigkeit, Daten in Sekunden um den ganzen Globus zu schicken, oder die Entwicklung künstlicher Gliedmaßen. Aber auch in kleinerem Maße, wie bequeme Einlegesohlen für Schuhe oder Matratzen aus Memory-Schaumstoff, also mit „Gedächtnisfunktion“.