Europas neuer Wetterbeobachter schon bald am Start
12 März 2012
Nur wenige Monate trennen uns noch vom Start des neuesten europäischen Wettersatelliten. Zwei Meteosat-Satelliten der zweiten Generation (MSG) befinden sich bereits in der Umlaufbahn und die Dienste, die sie leisten, sind so wichtig, dass ein dritter benötigt wird, der nun kurz vor der Fertigstellung steht. Die Mitarbeiter der Missionskontrolle werden schon in den Betrieb des neuen Wetterbeobachters eingearbeitet.
Der zwei Tonnen schwere MSG-3-Koloss ist der dritte in einer Familie von vier europäischen Satelliten, deren Aufgabe es ist, die Veränderungen des Wetters über Europa, Afrika und dem Nahen Osten zu beobachten. Der erste der Serie, MSG-1, wurde 2002 gestartet und bei Aufnahme des Betriebs in Meteosat-8 umgetauft. MSG-2 (Meteosat-9) folgte drei Jahre später. Die MSG-Raumflugkörper sind sozusagen die Nachfolger einer besonders erfolgreichen Serie von meteorologischen Satelliten, die mit Meteosat-1 im Jahr 1977 ihren Anfang nahm.
Aus einer geostationären Bahn in 35.800 km Höhe über dem Äquator senden die sich um ihre eigene Achse drehenden, zylinderförmigen Meteosats alle 15 Minuten detailreiche Aufnahmen zur Erde zurück. Dies sind die Bilder, die wir bei der Wettervorschau im Fernsehen und auf Internetseiten sehen. Die Informationen von diesen „Augen im Himmel“ warnen uns frühzeitig vor Stürmen, Schneestürmen oder Fluten und helfen dadurch, Leben zu retten und enorme materielle Verluste zu vermeiden.
Die MSG-Satelliten senden aber nicht nur Bilder in vielen verschiedenen Wellenlängen des sichtbaren und infraroten Lichts zur Erde. Sie führen auch ein Instrument mit sich, mit dem sich die Wissenschaftler ein Bild davon machen möchten, ob die Erde abkühlt oder sich erwärmt. Eine dritte Nutzlast ist den Such- und Bergungsdiensten gewidmet. Sie leitet von Flugzeugen und Schiffen ausgesendete Notsignale weiter.
Die MSG-Satelliten werden im französischen Cannes von Thales Alenia Space gebaut. Die ESA ist für ihre Entwicklung sowie den anfänglichen Betrieb im All zuständig. Etwa zehn Tage nach dem Start wird die Kontrolle über MSG-3 an EUMETSAT, die Europäische Organisation für die Nutzung meteorologischer Satelliten in Darmstadt übergeben.