BepiColombo: ESA-Mission zum Merkur
16 Januar 2017
Die Europäische Weltraumorganisation ESA hat mit ihren Raumsonden schon viele Orte in unserem Sonnensystem erkundet, doch bis zum Merkur hat es noch keine geschafft. Doch das soll sich jetzt bald ändern – mit der Mission „BepiColombo“!
Namenspate der Mission ist Giuseppe (Spitzname „Bepi“) Colombo, ein Ingenieur und Mathematiker, der den Merkur-Orbit erforschte und half, die interplanetare Raumfahrt auf den Weg zu bringen. 2018 nun wird sich BepiColombo auf die sieben Jahre dauernde Reise zum mysteriösen Merkur machen.
Nach der Ankunft in der Umlaufbahn wird sich die Sonde aufteilen, einmal in den „Mercury Planetary Orbiter“, eine ESA-Fernerkundungssonde zur Untersuchung der Oberfläche des Merkurs und seiner Zusammensetzung, und den „Mercury Magnetospheric Orbiter“, eine Sonde der japanischen Raumfahrtorganisation JAXA zur Untersuchung des Magnetfelds um den Planeten.
Merkur erschwert den Betrieb der Sonden allerdings erheblich. Sie werden einer zehnmal stärkeren Sonnenstrahlung ausgesetzt sein als auf einer Erdumlaufbahn. Außerdem kann die Oberfläche des Merkurs bis zu 470 °C heiß werden und diese Hitze auch noch zu den Sonden hin abstrahlen. Das heißt, ohne einen Schutz könnten sie schmelzen!
Das Risiko ist es aber wert, denn BepiColombo wird viele unserer Fragen zum Merkur beantworten können, zum Beispiel: Wieso hat dieser Planet eine viel höhere Dichte als die anderen im Sonnensystem? Ist sein Kern flüssig oder fest? Warum hat er ein Magnetfeld? Beherbergen die tiefen Krater Wassereis? BepiColombo wird es uns verraten – und noch viel mehr!
Schon gewusst? Merkur ist der am wenigsten erforschte Planet des inneren Sonnensystems. Nach seiner Ankunft Ende 2025 wird BepiColombo erst das zweite Raumfahrzeug sein, das je den Merkur umkreist hat!