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Was macht das Satellitenkontrollzentrum der ESA in Darmstadt? Ein Überblick

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ESA / Space in Member States / Germany
 

Werfen Sie einen Blick ins Kontrollzentrum der ESA in Darmstadt
Credit: ESA/J. Mai

Das ESOC (European Space Operations Centre) ist das Kontrollzentrum der ESA - "Europas Tor zum Weltraum". Seit 1967 ist es für den Betrieb sämtlicher ESA-Satelliten und für das dazu notwendige weltweite Netz der Bodenstationen verantwortlich. Das ESOC hat bislang über 60 Satelliten der ESA operationell betreut, wie Huygens, Mars Express, Rosetta, Envisat, GOCE, Herschel/Planck, etc. Außerdem hat das Zentrum zahlreiche Missionen anderer nationaler und internationaler Organisationen unterstützt.

Aufgrund seiner hoch entwickelten Technik und seiner Spezialisten-Teams ist das ESA-Satellitenkontrollzentrum in der Lage, gleichzeitig über 15 Satelliten in Routine und weitere Satelliten in der frühen Startphase (LEOP) zu kontrollieren bzw. weltweit renommierte Rettungsaktionen durchzuführen. Im Jahr 2019 beschäftigt das ESOC etwa 270 Festangestellte sowie 600 Mitarbeiter von Vertragsfirmen.

Weltweites Netz der Bodenstationen

Deep Space-Bodenstation in Malargüe, Argentinien
Deep Space-Bodenstation in Malargüe, Argentinien

Im Satellitenkontrollzentrum der ESA befindet sich die Steuerungszentrale des Netzes von Bodenstationen, ESTRACK. Es besteht aus fünf großen Mehrzweck-Stationen mit 15m Antennen in Kourou (Französisch-Guayana), Perth (Australien), Redu (Belgien), Maspalomas und Villafranca in Spanien sowie einer polaren Station in Kiruna (Schweden).

Die interplanetaren Missionen der ESA werden durch 35 m Antennen in New Norcia (Australien), Cebreros (Spanien) und Malargüe (Argentinien) unterstützt, die auch zu ESTRACK gehören. Zusätzlich nutzt die ESA weitere Bodenstationen in Zusammenarbeit mit anderen Weltraumorganisationen.

Kontrollzentrum

Hauptkontrollraum des ESOC
Hauptkontrollraum des ESOC

Unmittelbar nach der Trennung des Satelliten von der Trägerrakete wird dessen Steuerung vom ESOC-Hauptkontrollraum übernommen. Hier werden alle Manöver durchgeführt, die den Satelliten in seine endgültige Umlaufbahn bringen. Das Kontrollzentrum steht in ständigem Kontakt mit dem gesamten Bodenstationsnetz der ESA. Sobald der Satellit seine Routineflugbahn erreicht hat, wird die Kontrolle von einem speziellen Nebenkontrollraum übernommen.

Herausforderung der Flugdynamik

SMART-1 umkreist den Mond in einer immer kleiner werdenden Spirale
SMART-1 umkreist den Mond in einer immer kleiner werdenden Spirale

Die Spezialisten für Flugdynamik sind für die Bestimmung, Vorhersage und Steuerung der Flugbahn eines Satelliten sowie dessen Ausrichtung und Orientierung im Weltraum verantwortlich.

Dank ihrer einzigartigen Erfahrung im Bereich der Entwicklung spezieller Flugdynamiksysteme und Betriebsüberwachung von ESA-Missionen wie auch von Missionen anderer Weltraumorganisationen, unterstützen die Flugdynamik-Experten jegliche Art von Missionen – von Erdbeobachtung über Astronomie und Planetenwissenschaft bis hin zu Navigation.

Missionsanalyse für die Zukunft

Das Europäische Satellitenkontrollzentrum
Das Europäische Satellitenkontrollzentrum

Die Missionsanalyse ist ein Aufgabenbereich der Flugdynamik im Satellitenkontrollzentrum der ESA. Sie umfasst die Auswahl der optimalen Umlaufbahn, die Wahl der Trägerrakete, die Nutzung der Bodenstationen, die Planung komplexer Manöver und die Dauer einer Mission.

Diese Aspekte werden vom Satellitenkontrollzentrum in der frühen Planungsphase einer Mission in Betracht gezogen. Sie liefern wichtige Informationen für das mit dem Bau des Satelliten beauftragte Industriekonsortium, da die ausgewählte Flugbahn und das daraus abgeleitete Betriebskonzept für den Satelliten Einfluss auf das Satellitendesign haben.

Entwicklung und innovativer Technologie-Transfer

Satellitennavigation mit Europas Galileo
Satellitennavigation mit Europas Galileo

Im Rahmen der besonderen Anforderungen der obigen ESA-Missionen entwickeln und vertreiben die Experten des Zentrums spezielle Simulations- und Steuerungssoftware (Simsat, SCOS 2000) für den Raumfahrtbetrieb.

Zudem hat sich im Umfeld des ESOC ein Informations- und Gründerzentrum für Satellitennavigation etabliert - das "cesah", "Centrum für Satellitenanwendungen Hessen". Neben dem Land Hessen, der Stadt Darmstadt, der Technischen Universität und der Hochschule Darmstadt wird cesah auch von grossen Unternehmen der Region getragen. Als Partner der ESA Business Incubation Initiative unterstützt cesah junge Unternehmen und Neugründungen bei der Entwicklung, Realisierung und Markteinführung neuer Produkte und Dienstleistungen mit Bezug zur Satellitennavigation.

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Video: Das Europäische Satellitenkontrollzentrum
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