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Galileo
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Was ist Galileo?

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ESA / Space in Member States / Austria

Mit Galileo bekommt Europa ein eigenes globales Satellitennavigationssystem. Es wird unter ziviler Kontrolle stehen und einen hochpräzisen, garantierten, weltumspannenden Ortungsdienst bieten und dabei mit den beiden vorhandenen globalen Systemen, GPS und GLONASS, verbundfähig sein. Der Nutzer ist also in der Lage, mit ein und demselben Empfänger aus den Signalen aller anpeilbaren Satelliten in jeder beliebigen Kombination seine Position zu bestimmen. Mehr noch: Mit seinem Doppelfrequenzstandard wird Galileo eine Echtzeitortung mit einer Genauigkeit im Meterbereich ermöglichen, was bisher noch kein öffentlich zugängliches System schafft. Es wird die ständige Verfügbarkeit seiner Dienste außer unter extremsten Umständen garantieren und den Nutzer in Sekundenschnelle über den Ausfall eines Satelliten informieren. Dadurch eignet sich Galileo für sicherheitskritische Anwendungen wie das Steuern von Zügen und Autos und das Landen von Flugzeugen.

Der erste experimentelle Satellit, der Teil des sogenannten Galileo-Systemprüfstands (GSTB) ist, soll Ende 2004 gestartet werden. Ziel dieses Satelliten ist die Erprobung der kritischen Technologien, die bereits im Rahmen von ESA-Verträgen entwickelt werden. Anschließend werden im Zeitraum 2005-2006 bis zu vier operationelle Satelliten auf ihre Umlaufbahn gebracht, um das grundlegende Galileo-Weltraum- und zugehörige Bodensegment zu validieren. Nach Abschluß dieser Phase der orbitalen Validierung (IOV) werden die restlichen Satelliten im Weltraum positioniert, um im Jahr 2008 die volle Einsatzkapazität (FOC) zu erreichen.

Das Gesamtsystem wird 30 Satelliten (d.h. 27 im Einsatz befindliche und 3 aktive Reservesatelliten) umfassen, die die Erde auf drei verschiedenen Kreisbahnen in 23 616 km Höhe mit einer Bahnneigung von 56° zum Äquator umlaufen. Nach Fertigstellung des Systems werden die Galileo-Navigationssignale auf Breitengraden bis zu 75° Nord (entspricht dem Nordkap) und Süd problemlos und auch auf höheren Breiten noch zu empfangen sein. Die große Zahl der Satelliten und die Optimierung der Konstellation sowie die Präsenz der drei aktiven Reservesatelliten werden gewährleisten, daß der Ausfall eines Satelliten die Ortungsgenauigkeit für den Nutzer nicht beeinträchtigt.

Die beiden Galileo-Kontrollzentren (GCC) werden auf europäischem Boden errichtet und mit der Überwachung des Satellitenbetriebs sowie der Leitung des Navigationssystems beauftragt. Die von einem globalen Netz aus 20 Galileo-Sensorstationen (GSS) bereitgestellten Daten werden über ein redundantes Kommunikationsnetz an die Galileo-Kontrollzentren gesandt. Die GCC nutzen die Daten der Sensorstationen, um die Integritätsinformationen zu berechnen und das Zeitsignal aller Satelliten mit dem der Bodenstationsuhren abzugleichen. Der Datenaustausch zwischen den Kontrollzentren und den Satelliten erfolgt über die sogenannten Aufwärtsverbindungsstationen. Weltweit werden fünf solcher Stationen im S-Band und zehn im C-Band errichtet. Als weitere Funktion wird Galileo einen globalen Such- und Rettungsdienst (SAR) bereitstellen, der auf dem operationellen Cospas-Sarsat-System beruht. Hierfür wird jeder Satellit mit einem Transponder ausgestattet, der die Notrufsignale der Nutzergeräte an das Rettungskoordinierungszentrum weiterleitet, das dann die Rettungsaktion auslöst. Gleichzeitig sendet das System ein Signal an den Nutzer, um ihm mitzuteilen, daß sein Notruf empfangen wurde und Hilfe unterwegs ist. Diese letzte Funktion ist neu und wird als bedeutende Verbesserung gegenüber dem bestehenden System betrachtet, das dem Nutzer keine Rückmeldung gibt.

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