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Der "Stundenglas"-Krater mit Wassereis
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…und es gibt doch Wasser

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ESA / Space in Member States / Austria

Die hochaufgelösten Bilder der deutschen Stereokamera HRSC geben detaillierte Einblicke in die viereinhalb Milliarden Jahre dauernde geologische Entwicklung unseres Nachbarplaneten. So unterschiedlich Erde und Mars auch sein mögen, viele Landschaftsformen ähneln sich in geradezu verblüffender Weise. Sie sind Indizien dafür, dass Wind, Wasser und Frost auch auf dem Roten Planeten starken Einfluss hatten bzw. noch haben.

 

Ausgetrocknete Flusstäler, verzweigte Talsysteme und riesige Ausflusstäler erinnern daran, dass der Mars früher einmal fließendes Wasser und damit eine dichtere Atmosphäre sowie ein wärmeres, feuchtes Klima besessen haben muss. Heute ist der Mars ein trockener Wüstenplanet. Aufgrund seines niedrigen atmosphärischen Druckes würde fließendes Wasser auf der Oberfläche sofort verdampfen.

Mit den HRSC-Bildern und den Daten des MARSIS-Radarinstrumentes konnte nicht nur Trockeneis (gefrorenes Kohlendioxid), sondern auch Wassereis in hohen Breiten und in großen Mengen – im Zentrum der Polkappen – nachgewiesen werden. Entdeckt wurde sogar ein gefrorener See in einem Krater nahe dem Nordpol. Das Infrarot-Spektrometer OMEGA fand zudem Methaneis-Vorkommen.

Dass es in der Frühzeit reichlich flüssiges Wasser gab, beweisen die mit dem Instrument OMEGA auf der Marsoberfläche gefundenen Sulfatablagerungen und Schichtsilikate (Phyllosilikate). Sie können nur bei längerer Einwirkung von Wasser entstehen. Die HRSC-Daten belegen, dass es sowohl fließende als auch stehende Gewässer auf dem Mars gab, doch diese verschwanden vor etwa drei Milliarden Jahren.

Wo ist das Wasser geblieben? Eine Teilantwort gibt das MARSIS-Experiment. Der Radarsensor fand große Mengen unterirdischer Eisablagerungen, teilweise in mehreren Kilometern Tiefe. Die Beobachtungen von Mars Express bestärken die Vermutung, dass noch sehr viel fossiles Wasser unter der Marsoberfläche existiert. Allerdings in gefrorener Form.

Folge dem Wasser, denn dort ist Leben

Von der Erde wissen wir, dass selbst die abgebrütesten Organismen ohne Wasser nicht auskommen können. Überträgt man diese Erkenntnis auf den Mars und berücksichtigt dabei den gesicherten Nachweis der Mineralien, die sich nur im Wasser gebildet haben können, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit rezenter oder fossiler Lebensspuren. Doch wie lange floss Wasser auf dem Mars? Hat diese Zeitspanne zur Bildung von Leben überhaupt ausgereicht? Einige Forscher halten es für denkbar. Sie bringen es auf den Punkt: Folge dem Wasser, denn dort ist Leben.

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