Cassini-Mission
Die internationale Cassini-Mission hat am 15. September 2017 ihr letztes Kapitel beendet und ist in die Saturn-Atmosphäre eingetaucht – 1,4 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt.
1997 startete die Cassini-Huygens Sonde ihre siebenjährige Reise durch das Sonnensystem und erreichte im Juli 2004 den Saturn.
Einige Monate später schickte der Cassini-Orbiter die ESA-Sonde Huygens los, die dann am 14. Januar 2005 auf Titan landete – die erste Landung im äußeren Sonnensystem. Die Mission leistete einen erheblichen Beitrag zu unserem Verständnis des riesigen Planeten mit seinem System von Ringen und Monden.
Dank der von Huygens vor Ort gesammelten Daten und der Beobachtungen bei Cassinis Vorbeiflügen an Titan konnten die atmosphärischen Prozesse und die saisonale Entwicklung des Mondes ebenso erfasst werden wie die Morphologie seiner Oberfläche und die innere Struktur, die einen flüssigen Wasserozean beinhalten könnte.
Der unter einer dicken Stickstoffatmosphäre verborgene Saturnmond Titan ist zum Teil mit Seen und Flüssen bedeckt. Seine Wetterbedingungen und der hydrologische Kreislauf weisen interessante Ähnlichkeiten mit denen auf der Erde auf. Jedoch sind die Unterschiede gravierend: Der Hauptbestandteil auf Titan ist nicht wie auf unserem Planeten Wasser, sondern Methan und die Temperatur ist mit rund –180°C auf der Oberfläche sehr niedrig.
Der Planet Saturn braucht 29 Jahre, um die Sonne zu umkreisen. Im Verlauf der 13-jährigen Mission hat Cassini also etwa die Hälfte des Saturn-Orbits zurückgelegt haben. Dies bedeutet, dass die Sonde zwei Jahreszeiten auf dem Titan beobachtet hat, wodurch wir viel über die Vergangenheit und Zukunft der Erde lernen können.
Ein weiterer Durchbruch der Cassini-Mission war die Entdeckung von Geysiren, die am Südpol des eisbedeckten Saturnmondes Enceladus Wasserdampf und Eispartikel in den Weltraum schleudern. Diese salzreichen Fontänen weisen auf einen Unterwassersee aus flüssigem Wasser nur einige Kilometer unter der eisbedeckten Oberfläche des Mondes hin. Diese Annahme wurde auch durch Schwerkraft- und Rotationsmessungen bestätigt.
Analysen der Daten weisen auf Wasserstoffgas in der Fontäne hin, ein Anzeichen dafür, dass auf dem Boden des unterirdischen Ozeans des Mondes Gestein mit warmem Wasser reagieren könnte. Diese hydrothermale Aktivität könnte eine chemische Energiequelle für Leben bedeuten, die nicht-photosynthetische biologische Prozesse ähnlich denen in der Nähe hydrothermaler Quellen auf dem Meeresboden der Erde ermöglicht und auf die potenzielle Bewohnbarkeit des unterirdischen Ozeans auf Enceladus hinweist.
Cassini-Huygens ist ein Gemeinschaftsprojekt von NASA, ESA und ASI, der italienischen Raumfahrtagentur.