Früchte harter Arbeit: Ariane 1 bis 3
Die Trägerrakete Ariane 1 flog mehrere Jahre lang recht erfolgreich. Doch dann reichten ihre Kapazitäten nicht mehr aus. Die Satelliten wurden immer größer und schwerer, so dass die ESA entschied, zwei leistungsfähigere Nachfolgetypen, Ariane 2 und 3, zu entwickeln.
Der „Urtyp“ Ariane 1 wurde als 47 Meter lange dreistufige Flüssigkeitsrakete ausgelegt, die bei einer Startmasse von 210 Tonnen 1850 Kilogramm Nutzlast in einen geostationären Transferorbit befördern sollte. Nach dem geglückten Jungfernflug von 1979 folgten bis zum 22. Februar 1986 zehn weitere Starts, von denen acht erfolgreich verliefen. Mit der Ariane 1 gelangte neben kommerziellen Satelliten auch die ESA-Kometensonde Giotto auf ihre Bahn.
Gleich zwei leistungsstärkere Versionen
Da die zu transportierenden Satelliten trotz Miniaturisierung immer größer und schwerer wurden, entschied sich die ESA im Juli 1980 zum Bau zweier leistungsstärkerer Ariane-Versionen. Bei den nahezu identischen Nachfolge-Modellen Ariane 2 und 3 gelang es, die Startmasse des jetzt 49 Meter hohen Trägers von 210 auf 219 Tonnen zu steigern und die Brennkammerdrücke in den Triebwerken der ersten und zweiten Stufe zu erhöhen. Damit war es möglich, mit der Ariane 2 einen 2,2-Tonnen schweren Satelliten in einen geostationären Transferorbit zu befördern.
Ariane 3 ermöglichte Doppelstarts
Bei der Ariane 3 erhöhte sich die entsprechende Nutzlastkapazität auf 2,5 Tonnen. Mit ihr waren sogar Satelliten-Doppelstarts möglich. Die notwendige Schuberhöhung wurde durch zwei mit der Erststufe verbundene Feststoff-Zusatzraketen, so genannte Booster, realisiert.
Die Ariane 2 kam bis zum 2. April 1989 sechs Mal zum Einsatz, wobei der Jungfernflug am 31. Mai 1986 wegen Versagens der dritten Stufe mit einem Fehlschlag endete. Mit der Ariane 3 hingegen – die noch vor ihrer Schwesterrakete Ariane 2 zu ihrem Erstflug startete - waren alle zwischen dem 4. August 1984 und dem 11. Juli 1989 absolvierten elf Missionen erfolgreich.
Übersicht Ariane 1 bis 3
Ariane 1
Entwicklungszeitraum | 1973-1979 |
Länge | 47,4 m |
Durchmesser | 3,8 m |
Startmasse | 207 t |
Startschub | 2446 kN |
Max. LEO-Nutzlast | 2600 kg |
Max. GTO-Nutzlast | 1930 kg |
Stufen | 3 |
Booster | 0 |
Erster Start | 24.12.1979 |
Letzter Start | 22.02.1986 |
Flüge | 11 |
Fehlstarts | 2 |
Zuverlässigkeit | 81,8 % |
Ariane 2
Entwicklungszeitraum | 1980-1986 |
Länge | 48,7 m |
Durchmesser | 3,8 m |
Startmasse | 221 t |
Startschub | 2580 kN |
Max. LEO-Nutzlast | 4000 kg |
Max. GTO-Nutzlast | 2175 kg |
Stufen | 3 |
Booster | 0 |
Erster Start | 31.05.1986 |
Letzter Start | 02.04.1989 |
Flüge | 6 |
Fehlstarts | 1 |
Zuverlässigkeit | 83,3 % |
Ariane 3
Entwicklungszeitraum | 1980-1984 |
Länge | 48,7 m |
Durchmesser | 3,8 m |
Startmasse | 241 t |
Startschub | 3820 kN |
Max. LEO-Nutzlast | 5000 kg |
Max. GTO-Nutzlast | 2700 kg |
Stufen | 3 |
Booster | 2 |
Erster Start | 04.08.1984 |
Letzter Start | 11.07.1989 |
Flüge | 11 |
Fehlstarts | 0 |
Zuverlässigkeit | 100 % |
GTO: |
Geosynchronous Transfer Orbit = Geosynchrone Transferbahn |
LEO: |
Low Earth Orbit = Niedrige Erdumlaufbahn |