Siebter Copernicus-Sentinel-Satellit gestartet
Der zweite Sentinel‑3-Satellit des Copernicus-Programms, Sentinel‑3B, wurde heute ins All befördert, wo er sich zu seinem baugleichen Zwilling Sentinel‑3A gesellen wird. Mit diesem Satellitenpaar erhöhen sich die Abdeckung und die Datenübermittlung für Copernicus, das Umweltprogramm der Europäischen Union.
Der 1 150 kg schwere Satellit wurde um 19.57 Uhr MESZ an Bord eines Rockot-Trägers vom russischen Kosmodrom Plessezk aus gestartet. Die Rockot-Oberstufe setzte ihn in seiner Zielbahn aus.
Bereits 92 Minuten nach dem Start schickte Sentinel‑3B erste Signale an die Kiruna-Station in Schweden, woraufhin Teams im Raumflugkontrollzentrum der ESA in Darmstadt Datenverbindungen aufbauten, um die Steuerung des Satelliten übernehmen zu können.
Während der dreitägigen Start- und Anfangsbetriebsphase wird die Bodenkontrolle im Hinblick auf die Inbetriebnahme des Satelliten dessen Systeme auf ihre Funktionsfähigkeit überprüfen und mit der Kalibrierung seiner Instrumente beginnen. Der Routinebetrieb der Mission soll nach fünf Monaten anlaufen.
„Dieser siebte Sentinel-Start in den letzten vier Jahren ist zum einen ein klarer Beleg dafür, was mit europäischer Zusammenarbeit erreicht werden kann, und fügt sich zum anderen als weiterer Bestandteil in den gemeinsamen Betrieb des größten Erdbeobachtungsprogramms der Welt mit unseren Partnern von der Europäischen Kommission und von EUMETSAT ein“, so ESA-Generaldirektor Jan Wörner.
Nach diesem Start ist nun die gesamte erste Sentinel-Missionsreihe des EU-Umweltüberwachungsprogramms Copernicus mit ihrer Vielzahl an Technologien zur Überwachung der Landflächen, der Ozeane und der Atmosphäre unserer Erde in der Umlaufbahn.
Copernicus verschafft uns ein detailreiches Bild unseres Planeten
Mit Sentinel‑3B hat Europa die erste Konstellation von Sentinel-Missionen ins All gebracht, was keine geringe Aufgabe war und der entschlossenen Unterstützung aller Beteiligten bedurfte“, kommentierte der ESA-Direktor für Erdbeobachtungsprogramme, Josef Aschbacher, den Start.
„Dies verschafft uns täglich ein sehr detailreiches Bild unseres Planeten und vermittelt politischen Entscheidungsträgern grundlegend wichtige Informationen. Außerdem entstehen zahlreiche Gelegenheiten für kommerzielle Unternehmen, neue innovative Dienste zu entwickeln. Und dank der Politik des unentgeltlichen und offenen Datenzugangs kann jeder Bürger Aktualisierungen für seinen Eigenbedarf nutzen. Als wir vor 20 Jahren diese Satellitenkonstellation entworfen haben, waren nicht alle überzeugt, dass Europa hierzu in der Lage ist. Ich freue mich, dass das Programm nun Realität und eine große europäische Erfolgsstory geworden ist.“
Copernicus umfasst die Sentinel-Missionen und stützt sich auf weitere beitragende Missionen, um Daten zur Umweltüberwachung und Unterstützung ziviler Sicherheitstätigkeiten bereitzustellen. Für diese Ziele ist Sentinel‑3 mit mehreren hochentwickelten Sensoren ausgestattet.
Über den Ozeanen misst Sentinel‑3 die Temperaturen, die Farbe und die Höhe der Meeresoberfläche sowie die Dicke des Meereises. Diese Beobachtungen dienen beispielsweise der Überwachung von Klimaveränderungen, aber auch konkreten Anwendungen wie etwa der Erfassung der Meeresverschmutzung.
Über Landflächen überwachen die innovativen Instrumente von Sentinel‑3 Waldbrände, erstellen Karten zur Landnutzung, liefern Angaben zum Vegetationszustand und messen die Höhe von Flüssen und Seen.
Die Daten sämtlicher Sentinel-Missionen sind allen Nutzern weltweit gebührenfrei zugänglich.
Nähere Auskunft erteilt:
ESA-Referat Medienbeziehungen
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Liftoff der Rockot mit Sentinel-3B an Bord