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Satellitentechnologie steigert die Effizienz der Landwirtschaft
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Wie Landwirte von Satellitendaten profitieren

06/12/2015 6144 views 15 likes
ESA / Space in Member States / Germany

Der einzigartige TalkingFields-Service ermöglicht es Landwirten nun, auf aktuellste Satelliteninformationen zuzugreifen. So erzielen sie bestmögliche Erträge und senken gleichzeitig ihre Umweltkosten.

Dafür passt das deutsche Unternehmen Vista die weltweit zugänglichen Satellitendaten an die Bedürfnisse individueller Landwirte an. Durch eine Kombination optischer Satellitenbilder mit Daten von Sensoren am Boden, Satellitennavigationssystemen sowie hochentwickelten Ertragswachstumsmodellen wird eine präzise Bewirtschaftung auf lokaler Ebene ermöglicht.

„Landwirtschaft wird zu einer datengesteuerten Unternehmung“, erklärt Vista-Geschäftsführerin Heike Bach.

Vista ist nur einer von 50 Fachnutzern, die Daten des Erdbeobachtungssatelliten Sentinel-2A auswerten. Der Satellit ist im Juni 2015 im Rahmen des EU-Programms Copernicus ins All gestartet. „Die Daten sind hervorragend“, findet Bach.

Vista ist nur einer von 50 Fachnutzern, die Daten des Erdbeobachtungssatelliten Sentinel-2A auswerten. Der Satellit ist im Juni 2015 im Rahmen des EU-Programms Copernicus ins All gestartet. „Die Daten sind hervorragend“, findet Bach.

TalkingFields war ursprünglich ein Projekt des ESA-Programms Integrated Applications Promotion. Heute unterstützt der Service Landwirte in Deutschland, Russland, Dänemark, der Tschechischen Republik, Polen, Lettland, Ungarn und Kasachstan.

Sentinel-2
Sentinel-2

 

Vista und seine Partner wurden kürzlich in Hannover auf der alle zwei Jahre stattfindenden internationalen Messe Agritechnica mit einer Goldmedaille für Innovationen ausgezeichnet. Dabei war es das erste Mal, dass dieser Industriepreis für smarte, auf Satellitendaten basierende Landwirtschaft vergeben wurde.

Vista arbeitet mit landwirtschaftlichen Zulieferern zusammen, um maßgeschneiderte Dienstleistungen anbieten zu können. So können Bauern zum Beispiel durch einen optimierten Düngerverbrauch sowohl Kosten als auch nachteilige Auswirkungen auf die Umwelt vermindern.

Die Landwirte nutzen Satellitennavigationssysteme, um den Bereich eines Feldes, der analysiert werden soll, genau zu lokalisieren, und bewirtschaftet anschließend genau diesen Bereich.

Landwirte nutzen Satellitennavigationssysteme zur Lokalisierung zu bewirtschaftender Feldabschnitte

Vista hat außerdem mit den Partnerunternehmen FarmFacts und John Deere kooperiert, um ein benutzerfreundliches System für die präzise, flächenbezogene Ausbringung von organischen oder mineralischen Düngern zu entwickeln.

Der Oberflächenabfluss nach übermäßiger Nutzung von Stickstoff und Phosphat hat ernstzunehmende Auswirkungen auf die Umwelt und verursacht Verschmutzungen des Grundwassers sowie enorme, saisonale Algenblüten in den Ozeanen.

TalkingFields - Satellitengestützte Datenübertragung für die Landwirtschaft
TalkingFields - Satellitengestützte Datenübertragung für die Landwirtschaft

„Wir wollen Oberflächenabflüsse komplett stoppen“, sagt Dr. Heike Bach. „Das minimiert nicht nur die Umweltkosten der Landwirte, sondern ist ein echter Gewinn für die gesamte Gesellschaft.“

Tony Sephton von der ESA ergänzt: „Es gibt bereits Dienste, die unterschiedliche Erdbeobachtungsdaten und Satellitennavigationssysteme nutzen. Auch Farm-Management-Softwares und Ertragsmodelle sind schon am Markt. Das Besondere an TalkingFields ist, dass der Dienst all diese Anwendungen kombiniert.“

Die Dienste werden immer genauer, da erzielte Ergebnisse zurück in die Systeme gespeist werden.

„Bei TalkingFields geht es vor allem darum, eine Dienstleistung zu erbringen. Die Landwirte werden nicht einfach nur mit Satellitenrohdaten ausgestattet. Vielmehr werden sie beraten, was sie wann in der Anbausaison tun sollten“, so Sephton weiter.

„Die Copernicus-Erdbeobachtungsdaten sollten es uns ermöglichen, überaus wichtige Dienstleistungen für die Landwirtschaft anzubieten, die darüber hinaus auch noch sehr kostengünstig sind.“

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