Nach seiner zehntägigen ISS-Mission 2002 fliegt ESA-Astronaut Frank De Winne im Mai 2009 an Bord einer Sojus von Baikonur in Kasachstan aus zum zweiten Mal zur ISS, nun jedoch für sechs Monate.
Mit dieser Mission wird die ständige Bordmannschaft der ISS von drei auf sechs Mitglieder erhöht, so dass die Astronauten neben ihren betrieblichen und montagebezogenen Tätigkeiten wesentlich mehr Zeit für wissenschaftliche und technologische Forschung aufwenden können.
Frank de Winne wird Experimente durchführen, die von Wissenschaftlern aus der ganzen Welt entwickelt wurden, und dabei die Einrichtungen der ISS und insbesondere das europäische Columbus-Labor in vollem Umfang nutzen. Zu den Versuchen gehören Studien zur Vorbereitung künftiger langfristiger Mission zur Exploration des Sonnensystems, wie etwa vorbeugende Maßnahmen gegen Osteoporose, CO2-Verwertung unter Einsatz von Pflanzen und die Gewinnung von Nahrungsmitteln an Bord. In Bezug auf den Stationsbetrieb wird er bei der Steuerung der Roboterarme der ISS und des japanischen Labormoduls Kibo eine wichtige Rolle spielen, um die Anbringung externer Nutzlasten für dieses Labor zu ermöglichen.
Im Herbst wird mit de Winne zum ersten Mal ein Europäer ISS-Kommandant. In dieser Funktion ist er für den Betrieb und den Schutz sämtlicher ISS-Module, -Geräte und -Nutzlasten, für die Leitung der Bordaktivitäten und die Gewährleistung der Sicherheit der Mannschaft verantwortlich.