Satellitennavigation ist Teil unseres täglichen Lebens geworden. Neben dem Verkehrssektor, der dieser Technologie mehr Sicherheit, Effizienz und Komfort verdankt, kommt sie auch in so unterschiedlichen Bereichen wie der Landwirtschaft, der Koordination von Rettungsarbeiten oder dem Bankwesen zum Einsatz.
In den frühen 1990er Jahren initiierte die ESA Forschungs- und Entwicklungsprogramme in Kooperation mit der Europäischen Kommission und der Gemeinschaft der zivilen Luftfahrt. Folgende Satellitenprojekte sind daraus hervorgegangen:
• EGNOS, der Europäische Geostationäre Navigationsüberlagerungsdienst. EGNOS verbessert die Leistung von GPS und versorgt die Luftfahrt mit verlässlicher Flughöhenführung, zum Beispiel um Landeprozesse an kleinen Flughäfen zu erleichtern.
• GIOVE-A und -B, zwei Testsatelliten. Sie haben den Weg für die Galileo Konstellation geebnet und demonstrieren Schlüsseltechnologien in einer sehr speziellen Umlaufbahn und Umgebung.
• Die ersten vier operationellen Galileo-Satelliten, die 2011 und 2012 für eine komplette Überprüfung und Qualifizierung des Galileo Designs im Orbit gestartet wurden.
Das vollständige Galileo-System wird aus 30 Satelliten bestehen, welche die Erde in einer Höhe von 23.000 Kilometern umkreisen und von einem weltweiten Netzwerk an Bodenstationen gesteuert werden.
Galileo wird als Europas eigenes globales Satellitennavigations-System mit den bereits existierenden militärisch-kontrollierten Systemen, dem amerikanischen GPS und dem russischen GLONASS, kompatibel und verbundfähig sein.