Zum Ende des Jahres 2019 hat der Rover Rosalind Franklin bei Airbus in Toulouse eine Reihe von Vorbereitungstests für den Flug zum Roten Planeten erfolgreich absolviert.
Während der Tests wurde der Rover aufgeheizt und abgekühlt, um die großen Temperaturschwankungen auf seiner Reise durch das Weltall und auf der Marsoberfläche zu simulieren. So muss der Rosalind Franklin beispielsweise mit Temperaturen von -120°C außerhalb und -50°C innerhalb des Rovers auf dem Mars rechnen und in der Lage sein, in weniger als einem Hundertstel des atmosphärischen Drucks der Erde zu funktionieren - und das in einer kohlendioxidreichen Atmosphäre.
Im vergangenen Jahr hat das Struktur- und Thermalmodell des Rovers eine strenge Umgebungstestkampagne erfolgreich abgeschlossen; das tatsächliche Modell wurde in der letzten Testrunde einer simulierten Weltraumumgebung ausgesetzt.
Nun stehen die finalen Überprüfungen der Rover-Systeme im Mittelpunkt. Dabei wird auch die Ausrichtung der zusammenwirkenden Instrumente, wie z.B. der bildgebenden Systeme, überprüft. Nach der Umgebungskampagne wird ein finaler Funktionstest des Gesamtsystems durchgeführt. Sobald diese Überprüfungen am Rover abgeschlossen sind, werden die Schnittstellen mit der Oberflächenplattform und dem Abstiegsmodul getestet, um den Rover sicher auf die Marsoberfläche zu befördern. Die Durchführung dieser Funktionstests und die Integration in das Landemodul des Gesamtsystems erfolgt bei Thales Alenia Space in Cannes. Danach wird der Rover nach Baikonur transportiert.
Die Mission soll im Zeitfenster vom 26. Juli bis 11. August 2020 mit einer russischen Proton-M-Trägerrakete starten und im März 2021 auf dem Mars landen. Der Rover Rosalind Franklin wird dann die Marsoberfläche erkunden und nach geologisch interessanten Stellen suchen. Dort soll er unter der Oberfläche bohren, um festzustellen, ob es jemals Leben auf unserem Nachbarplaneten gab. Die ExoMars-Mission ist ein Gemeinschaftsvorhaben zwischen ESA und Roscosmos.