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N° 33–2023: Heller Blitz von erstem europäischem Lightning Imager erfasst

3 July 2023

Das erste Satelliteninstrument, das in der Lage ist, Blitze in ganz Europa und Afrika kontinuierlich zu erfassen, ist jetzt eingeschaltet worden. Neue Animationen des innovativen „Lighting Imager“ bestätigen, dass das Instrument die Erkennung und Vorhersage von schweren Stürmen revolutionieren wird.

Die ESA und die Europäische Organisation für die Nutzung von Wettersatelliten (Eumetsat) haben heute die ersten Animationen des Lightning Imager an Bord des ersten Meteosat-Satelliten der dritten Generation veröffentlicht, der am 13. Dezember 2022 gestartet ist.

Der von Leonardo gebaute Lightning Imager kann kontinuierlich schnelle Lichtblitze in der Erdatmosphäre aus einer Entfernung von 36 000km aufspüren, egal ob bei Tag oder Nacht. Das Instrument verfügt über vier Kameras, die Europa, Afrika, den Nahen Osten und Teile von Südamerika abdecken. Jede Kamera kann bis zu 1000 Bilder pro Sekunde aufnehmen und wird kontinuierlich die Blitzaktivität aus dem Weltraum beobachten.

Jede Animation enthält eine Abfolge von Bildern, die durch die Erfassung von Blitzmessungen während der Zeitspanne von einer Minute entstanden sind und mit einem einzigen Bild der Erde aus dem Lightning Imager überlagert wurden.

Die Daten des Lightning Imager werden den Meteorologen mehr Sicherheit bei der Vorhersage von schweren Unwettern geben, insbesondere in abgelegenen Regionen und auf den Ozeanen, wo die Möglichkeiten zur Erkennung von Blitzen begrenzt sind.

Simonetta Cheli, Direktorin für Erdbeobachtungsprogramme bei der ESA, kommentierte die bemerkenswerten Fähigkeiten des Instruments: „Die Animationen zeigen, dass das Instrument in der Lage ist, die Blitzaktivität über das gesamte Sichtfeld der Kameras, das 84 % der Erdscheibe abdeckt, genau und effektiv zu erfassen.

„ESA und Eumetsat sorgen gemeinsam mit europäischen Industriepartnern dafür, dass die Vorteile der hochinnovativen neuen Technologie den Gemeinden und Wirtschaftszweigen in Europa und darüber hinaus zugutekommen.“

Das Aufspüren und Analysieren von Blitzdaten wird eine wertvolle Hilfe bei der Untersuchung kurzfristiger Wettervorhersagen und beim Verständnis der Auswirkungen solcher Phänomene auf den Klimawandel sein. Gleichzeitig wird der Lightning Imager auch eine wichtige Rolle für die Sicherheit im Luftverkehr spielen, da Blitze ein hohes Risiko für die Bordinstrumente von Flugzeugen darstellen.

Phil Evans, Generaldirektor von Eumetsat, kommentierte: „Schweren Stürmen gehen oft abrupte Veränderungen der Blitzaktivität voraus. Durch die Beobachtung dieser Aktivitätsveränderungen geben die Lightning Imager-Daten den Meteorologen zusätzliche Sicherheit bei der Vorhersage von schweren Unwettern.

„Wenn diese Daten in Verbindung mit den hochauflösenden Daten des Flexible Combined Imager verwendet werden, können die Meteorologen die Entwicklung schwerer Stürme besser verfolgen und haben eine längere Vorlaufzeit, um Behörden und Gemeinden zu warnen.“

Guia Pastorini, Project Engineering Manager für den Lightning Imager bei Leonardo, fügte hinzu: „Der Lightning Imager verfügt über vier Kameras, von denen jede 1000 Bilder pro Sekunde aufnehmen kann, und zwar Tag und Nacht, sodass selbst ein einzelner Blitz schneller als ein Wimpernschlag erkannt wird.

„Dank spezieller Algorithmen werden die Daten an Bord so verarbeitet, dass nur nützliche Informationen zur Erde gesendet werden, die die Entwicklung genauerer Wettervorhersagen unterstützen und zur Erforschung von Wetterphänomenen und zur Sicherheit im Luftverkehr beitragen.

„Gemeinsam mit der ESA und Eumetsat und unter Koordination eines internationalen Industrieteams hat Leonardo 10 Jahre lang an dieser herausragenden Technologie gearbeitet, und wir sind sehr stolz darauf, heute die Bilder des ersten europäischen Blitzjägers zu präsentieren, der weltweit der einzige mit diesen einzigartigen Leistungen ist.“

Während die Animationen ein erstes Ergebnis des Lightning Imager sind, befindet sich der Meteosat Imager der dritten Generation derzeit in der Inbetriebnahmephase, in der die Instrumente kalibriert und die Daten validiert werden. Die Daten des Lightning Imager werden Anfang 2024 mit erhöhter Empfindlichkeit für den operationellen Einsatz zur Verfügung stehen. 

Die MTG-Satelliten werden von einem umfassenden Konsortium europäischer Unternehmen gebaut, welches von Thales Alenia Space in Zusammenarbeit mit OHB geleitet wird. Der innovative Lightning Imager wurde von Leonardo in Italien entwickelt und wird vonTelespazio Eumetsat beim Start und in der Umlaufbahn unterstützt.

Über den Meteosat Imager der dritten Generation

Der Meteosat Third Generation-Imager ist der Erste von insgesamt sechs Satelliten des MTG-Systems, das in den nächsten 20 Jahren wichtige Daten für die kurzfristige und frühzeitige Erkennung potenzieller extremer Wetterereignisse liefern wird. Die Mission besteht im Vollbetrieb aus zwei MTG-I-Satelliten und einem MTG-Sondierungssatelliten (MTG-S), die im Tandem arbeiten.

Die Bilder des anderen wichtigen Erdbeobachtungsinstruments des Satelliten, des Flexible Combined Imager, wurden Anfang des Jahres veröffentlicht.

Die MTG-S-Sondierungssatelliten – eine Premiere für Meteosat – werden einen Infrarot-Sounder und ein Spektrometer für Messungen im ultravioletten, sichtbaren und nahinfraroten Spektralbereich an Bord haben.

Durch die dreidimensionale Überwachung der atmosphärischen Instabilität in den Wolken wird der Sounder bei der Frühwarnung vor schweren Gewittern einen großen Schritt nach vorn darstellen. Er soll aus der geostationären Umlaufbahn einzigartige Informationen über die Zusammensetzung der Atmosphäre aus Ozon, Kohlenmonoxid und Vulkanasche liefern.

Zusätzliche Informationen

Meteosat Third Generation

Meteosat Third Generation Imager-1

Meteosat Third Generation media kit

Animationen

https://www.esa.int/ESA_Multimedia/Sets/MTG_Lightning_Imager_animations 

Bilder

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Über die Europäische Weltraumorganisation

Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) ist das Tor Europas zum Weltraum.

Die ESA ist eine 1975 gegründete zwischenstaatliche Organisation, deren Aufgabe darin besteht, europäische Raumfahrtkapazitäten zu entwickeln und sicherzustellen, dass die Investitionen in die Raumfahrt den Bürger:innen in Europa und weltweit zugutekommen.

Die ESA hat 22 Mitgliedstaaten: Österreich, Belgien, Tschechische Republik, Dänemark, Estland, Finnland, Frankreich, Deutschland, Griechenland, Ungarn, Irland, Italien, Luxemburg, die Niederlande, Norwegen, Polen, Portugal, Rumänien, Spanien, Schweden,die Schweiz und das Vereinigte Königreich. Lettland, Litauen, die Slowakei und Slowenien sind assoziierte Mitglieder.

Die ESA hat eine formelle Zusammenarbeit mit vier Mitgliedstaaten der EU aufgebaut. Auch Kanada nimmt im Rahmen eines Kooperationsabkommens an bestimmten ESA-Programmen teil.

Dank der Koordinierung der Finanzressourcen und Kompetenzen ihrer Mitgliedstaaten kann die ESA Programme und Tätigkeiten durchführen, die weit über die Möglichkeiten eines einzelnen europäischen Landes hinausgehen. Des Weiteren arbeitet sie eng mit der EU bei der Verwirklichung der Programme Galileo und Copernicus und mit Eumetsat bei der Entwicklung von Meteorologiemissionen zusammen.

Mehr über die ESA erfahren Sie unter www.esa.int