Optische Eigenschaften von Eis und Schnee Die optischen Eigenschaften eines Materials haben Einfluss darauf, wie optische Strahlung beim Auftreffen auf die Materialoberfläche reagiert. Jedes Material hat eine eigene spektrale Signatur, die durch sein Vermögen zur Reflexion, Absorption und Transmission der eintreffenden Strahlung bei unterschiedlichen Wellenlängen bedingt ist. Eis und Schnee haben im Allgemeinen bei sichtbaren Wellenlängen (VIS; ca. 0,4 – 0,75 µm) ein hohes Reflexionsvermögen, im NIR (nahes Infrarot, Wellenlänge ca. 0,78 - 0,90 µm) ein geringeres und im SWIR (kurzwelliges Infrarot, Wellenlänge ca. 1,57 - 1,78 µm) ein sehr geringes Reflexionsvermögen. Das geringe Reflexionsvermögen von Eis und Schnee im SWIR hat mit dem Gehalt mikroskopischen flüssigen Wassers zu tun (VIS und NIR zusammen werden häufig als VNIR abgekürzt). Das charakteristische Reflexionsvermögen variiert jedoch mit der tatsächlichen Zusammensetzung des Materials und ist deshalb für Schnee, Firn, Gletschereis und verschmutztes Gletschereis unterschiedlich.
Der farbige Bereich im obigen Diagramm gibt an, wie stark die Erdatmosphäre elektromagnetische Strahlung einer bestimmten Wellenlänge durchlässt. Gebiete mit hoher atmosphärischer Transmission eignen sich gut zur Beobachtung der Erde aus dem Weltraum. Die nummerierten Rechtecke zeigen an, in welchen Spektralbändern die Sensoren (hier ASTER und Landsat Thematic Mapper) Strahlung erfassen. Die Reflexionskurven für Firn und Gletschereis sind bei den größeren Wellenlängen unterbrochen, da sie sich mit der Reflexionskurve für Schnee überschneiden würden. Auch die Reflexionskurve für verschmutztes Gletschereis ist bei den größeren Wellenlängen unterbrochen, da das Reflexionsvermögen dort je nach Art und Menge der Verunreinigung stark variieren kann. Eine allgemeine Reflexionskurve für verschmutztes Gletschereis bei großen Wellenlängen kann daher nicht definiert werden.
Siehe Beispiel(rechts). Last update: 27 Mai 2013
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