Kathmandu-Tal - Allgemeiner Überblick mit optischen Aufnahmen
Sicherlich kennst du Kathmandu als Hauptstadt von Nepal. Um aber mehr über die geographische Situation der Stadt zu erfahren, musst du genau wissen, wo sie liegt. Ganz so, als würdest du in Gedanken eine virtuelle Landkarte zeichnen. Schlage deshalb deinen Schulatlas auf, falls du das nicht ohnehin schon getan hast. Suche im Verzeichnis der Ortsnamen nach Kathmandu und betrachte die geographische Situation. Beachte die Berge rund um die Stadt, die Flüsse, die durch die Stadt fließen, Seen, Wüsten, Wälder und Gletscher in Stadtnähe und auch die nächsten Ortschaften sowie die Lage Kathmandus innerhalb von Nepal. Achte auch auf die Nachbarstaaten. All diese Informationen erleichtern dir später das Verständnis der Fallstudien und die Arbeit damit. Das LANDSAT-Bild zeigt das Tal von Kathmandu mit der gleichnamigen Hauptstadt Nepals im Zentrum. Das Tal misst ungefähr 25 km in der Länge und 15 km in der Breite und ragt im Durchschnitt 1.200 m über den Meeresspiegel empor. Mehr als 60 Städte und Dörfer liegen in diesem Tal. Die größte davon, Nepals Hauptstadt Kathmandu, ist deutlich in der Bildmitte zu erkennen. Im Osten der Stadt sind die Rollfelder des internationalen Flughafens Tribhuvan zu sehen, die Stadt Patan im Südosten. Die Stadt ist umgeben von Agrarland. Die hohen Gipfel des Himalaya liegen im Norden. Es ist deutlich zu erkennen, wie sich die verschiedenen Flüsse und Ströme, z. B. der Bagmati, von ihrer Quelle im Gebirge durch das Stadtzentrum und das Tal südwärts bis zum Ganges ziehen, in den sie sich ergießen.
Ordne das Bild im Atlas oder auf einer Gebietslandkarte von Kathmandu und dem Tal ein. Benenne die geographischen Strukturen wie Städte, Flüsse oder Berge. Betrachte die unterschiedlichen Farben im Bild und ordne sie den geographischen Einheiten zu (Klassen der Oberflächenbedeckung). Versuche das Bild in verschiedene Höhengebiete zu unterteilen. Betrachte die bewaldeten Gebiete. Welche physische Eigenschaft in Bezug auf die Topographie ist allen bewaldeten Gebieten gemein? Wo sind weitere Flächen üppiger Vegetation zu finden (nahezu linear)? Welcher geographische Faktor ist für diese Vegetation verantwortlich? Worauf ist die Verteilung der Waldgebiete im Bild zurückzuführen?
Der US-Satellit LANDSAT 7 ETM ist der sechste (Start von LANDSAT 6 schlug 1993 fehl) in Betrieb genommene NASA-Erdbeobachtungssatellit einer Serie, die bis auf das Jahr 1972 zurückgeht. Damit stellt das LANDSAT-System die längste durchgehende Beobachtungsreihe der Erdoberfläche. Alle LANDSAT-Satelliten werden in erster Linie für Umweltüberwachung, Katastrophenschutz, Landnutzung und Gebietsplanung, Kartographie, Raumordnung und Öl- sowie Mineralexploration genutzt. Ihre Betriebsart wurde stetig verbessert. LANDSAT ETM bietet heute acht Kanäle, die vom sichtbaren Licht (Kanäle 1, 2, 3) über nahes und mittleres Infrarot (Kanäle 4, 5, 7) bis hin zur thermischen Strahlung (Kanal 6) reichen. Die Bodenauflösung des panchromatischen Kanals (8) beträgt 15 Meter und diejenige der Kanäle 1 bis 5 und 7 beträgt 30 Meter. Der thermische Kanal 6 liefert eine Bodenauflösung von 80 Metern. Der Satellit LANDSAT 7 wird in einer nahezu kreisförmigen, sonnensynchronen und polnahen Bahn betrieben.
Lies mehr über das LANDSAT-Satellitenprogramm oder informiere dich über die Prinzipien der Fernerkundung.
Bevor du mit den Übungen beginnst, musst du die erforderlichen Bilder herunterladen. Der Link dazu findest du im rechten Naviagionsstab under Eduspace-Download, Kathmandu.zip. In dieser Übung arbeiten wir mit LANDSAT 7 ETM-Bildern, die am 27.12.2001 während der Trockenzeit aufgenommen wurden. Die Bodenauflösung der Bilder beträgt 30 m/Pixel. Das menschliche Auge ist optimal für die Interpretation einer farbigen Welt ausgestattet. Deshalb ist es für uns schwer, die unterschiedlichen Strukturen der Erdoberfläche in einem Schwarzweißbild zu erkennen. Hilfreich ist es, drei schwarzweiße LANDSAT-Bilder zu einem RGB-Farbbild zu kombinieren. RGB in einer Echtfarbenkombination steht für Rot (Band 3), Grün (Band 2) und Blau (Band 1) und beruht auf dem physikalischen Prinzip des additiven Farbsystems.
Die Farben der verschiedenen Strukturen hängen von den für die Kombination ausgewählten Bändern ab, da jedes Objekt eine eigene spektrale Signatur aufweist. Durch unterschiedliche Kombinationen können unterschiedliche Darstellungen von derselben Struktur erreicht werden. In der nächsten Übung werden wir mit einigen Kombinationen experimentieren.
Last update: 27 Mai 2013
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