Belgischer ESA-Astronaut von ISS-Mission zurück
Nach der erfolgreichen Mission „Odissea“ zur Internationalen Raumstation (ISS), bei der die brandneue Sojus-Kapsel TMA-1 ausgeliefert und neun Tage lang bahnbrechende wissenschaftliche Forschung betrieben wurde, ist ESA-Astronaut Frank De Winne gestern(Sonntag, 10. November) zur Erde zurückgekehrt.
Nach der ebenso erfolgreichen Mission „Marco Polo“ mit De Winnes italienischem Kollegen Roberto Vittori im April dieses Jahres war „Odissea“ die jüngste einer Reihe bemannter europäischer Missionen zur ISS.
Die Odissea-Mannschaft - De Winne, Sojus-Missionskommandant Sergej Salentin und Flugingenieur Juri Lontschakow (beide Rußland) - war die erste, die mit dem neuen Sojus-Fahrzeug vom Typ TMA-1 ins All geflogen ist. Der Rückflug erfolgte in der älteren Kapsel TM-34, die während der letzten sechs Monate als Rettungsfahrzeug an der ISS angedockt war.
Nach sicherem Abstieg ging die elftägige Mission mit einer perfekten Nachtlandung nahe der Stadt Arkalyk in der Ebene Kasachstans um 6.04 Uhr Ortszeit (1.04 Uhr MEZ) zu Ende.
De Winne, früher Pilot der belgischen Luftwaffe, nahm als erster Nichtrusse am Jungfernflug eines neuen russischen Fahrzeugs teil. Er beschrieb seinen ersten Raumflug als „die aufregendsten, anspruchsvollsten und erfüllendsten 11 Tage meiner beruflichen Laufbahn“.
Während seines neuntägigen Aufenthalts auf der ISS hat De Winne ein umfangreiches wissenschaftliches Forschungsprogramm mit insgesamt 23 Experimenten absolviert, darunter vier Physikexperimente im neuen Handschuhkasten für Schwerelosigkeitsforschung (MSG), einer bedeutenden, in Europa entworfenen und entwickelten Versuchseinrichtung. An seinem zweiten Tag auf der ISS (Samstag, 2. November) konnte er außerdem den zweiten Jahrestag des Beginns der ständigen Bemannung der ISS mitfeiern.
„In den letzten zwei Jahren wurde die Raumstation schrittweise zu einem fortschrittlichen wissenschaftlichen Labor für Spitzenforschung ausgebaut, die unserem Leben auf der Erde zugute kommt“, so De Winne. „Europas Beitrag in Form von Forschungseinrichtungen wie dem MSG und insbesondere dem Columbus-Labor der ESA, das im Oktober 2004, also in weniger als zwei Jahren, an die Station montiert wird, sowie regelmäßige Taxiflüge mit europäischen Astronauten zeigen die wichtige Rolle, die Europa mit seiner Fachkompetenz bei diesem internationalen Vorhaben spielt“.