Jean-Jacques Dordain nächster Generaldirektor der ESA
Der Rat der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) hat gestern auf seiner 161. Tagung den Franzosen Jean-Jacques Dordain für vier Jahre zum neuen Generaldirektor der Organisation ernannt. Er wird den Italiener Antonio Rodotà ablösen, dessen Amtszeit am 30. Juni 2003 endet.
Jean-Jacques Dordain, geboren am 14. April 1946, schloß sein Studium an der französischen „Ecole centrale“ 1968 als Diplomingenieur ab. Er begann seine berufliche Laufbahn beim „Office National d’Etudes et de Recherches Aérospatiales“ (ONERA), wo er von 1970 bis 1976 als Forscher auf dem Gebiet der Antriebssysteme und Startfahrzeuge, von 1976 bis 1983 als Koordinator für Weltraumvorhaben und schließlich von 1983 bis 1986 als Direktor für Physikalische Grundlagenforschung tätig war. 1977 wurde er von der französischen Raumfahrtagentur CNES als einer der ersten französischen Astronautenanwärter ausgewählt.
Im Mai 1986 trat er in die ESA als Leiter der neugeschaffenen Abteilung „Förderung und Nutzung der Raumstation und -plattformen“ ein. Anschließend wurde er Leiter der Abteilung „Schwerelosigkeitsforschung und Columbus-Nutzung“ mit rund 80 Mitarbeitern und Verantwortung für umfangreiche Industriearbeiten. 1993 wurde er zum Beigeordneten Direktor für Strategie, Planung und Internationale Politik ernannt. Im Mai 1999 wurde ihm die Leitung der neuen Direktion für Strategie und Technische Bewertung übertragen. Am 15. Februar 2001 wurde er zum ESA-Direktor für Raumfahrzeugträger ernannt.
„Ich fühle mich durch die Ernennung zum Generaldirektor sehr geehrt und freue mich nach den Stellen unterschiedlicher Ebene, die ich während meiner langjährigen Tätigkeit für die ESA bereits innehatte, sehr auf die neue Herausforderung. Der ESA bieten sich heute gute Gelegenheiten, bei der Gestaltung der Zukunft für die europäischen Bürger und den Erfolg Europas ein noch gewichtigeres Wort mitzureden“, sagte Dordain.
Jean-Jacques Dordain ist Mitglied der „International Academy of Astronautics“ und der „Académie des Technologies“. Er hat außerdem an der „Ecole Polytechnique“ und der „Ecole Nationale Supérieure des Techniques Avancées“ gelehrt.