"Ostarrichi" auf dem Weg ins All
Was hat Neuhofen an der Ybbs Besonderes, das es für eine mehrmonatige Weltraumausstellung qualifiziert? Hier im Bundesland Niederösterreich ist die sogenannte Ostarrichi-Urkunde, auf der sich der heutige Name Österreich gründet, ausgestellt. Ein Faksimile davon hatte Franz Viehböck, Österreichs erster Kosmonaut, mit an Bord der Raumstation MIR genommen. Und hier schliesst sich der Kreis zur Raumfahrt wieder. Im Ostarrichi-Kulturhof der Stadt kann vom 5. Mai bis zum 7. August eine umfangreiche Ausstellung mit Exponaten zum ESA-Programm und den Aktivitäten Österreichs im Weltraum besichtigt werden. Ein Teil der Schau bleibt dem Publikum sogar bis zum 27. Oktober zugänglich.
Das konnte Kaiser Otto III. im Jahr 996 nicht ahnen, als er dem Bistum Freising einen "neuen Hof" (das heutige Neuhofen) und 30 Königshufen in einem Gebiet namens Ostarrichi schenkte. Aus dem unbedeutenden Flecken mit ein paar Bauern wurde im Lauf der Jahrhunderte ein Staat, der Weltgeschichte schrieb und heute eine blühende Wirtschaft besitzt sowie in vielen Gebieten der Wissenschaft an vorderster Front "mitmischt". Dazu gehören auch zahlreiche Aktivitäten in der Weltraumforschung. Seit 1987 ist Österreich Vollmitglied der ESA. Eine ganze Reihe von Unternehmen des Landes liefern Produkte für die Raumfahrt. Universitäten und Institute forschen unter anderem auf den Gebieten der Weltraumbiologie und -medizin sowie der Mikrogravitation.
Ein Höhepunkt der österreichischen Aktivitäten war der Flug Franz Viehböcks zur russischen Raumstation MIR im Rahmen des Projekts AUSTROMIR. In seinem Gepäck befand sich das Faksimile der Ostarrichi-Urkunde Otto III, welches im kosmischen Postamt der Raumstation abgestempelt wurde und jetzt auch in Neuhofen in einer Dauerausstellung zur Geschichte Österreichs zu besichtigen ist.
Österreich, die ESA und der Weltraum
Aufbauend auf den Highlights bisheriger Weltraumaktivitäten unter der Beteiligung österreichischer Institutionen und Unternehmen, will die mehrmonatige Ausstellung dem Besucher den Nutzen vom Forschen und Arbeiten im Weltraum für Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft zeigen. Schwerpunkt der Schau werden bis zum 7. August Exponate der ESA sein. So können Modelle verschiedenster ESA-Projekte studiert werden. Der Bogen spannt sich dabei von erfolgreichen Missionen wie dem Fernerkundungssatelliten ERS-2 oder der Kometensonde Giotto bis zu künftigen Projekten. Ein Blickfang dürfte das Modell einer Ariane 5-Trägerrakete sein. Die ESA-Ausstellung kann bis zum 7. August besucht werden.
Weitere Exponate aus Österreich oder Russland - beispielsweise ein Raumanzug - sind bis zum 27. Oktober zu sehen.
Das Vorhaben wird von einer Reihe bedeutender Sponsoren unterstützt, neben der ESA sind dies unter anderem das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie, die Vereinigung der Österreichischen Weltraumindustrie Austrospace oder das Russische Kulturinstitut.
Informationen zur Ausstellung können über die Internetseite des Ostarrichi-Kulturhofs Neuhofen an der Ybbs abgerufen werden:
