ATV-4 wird nach Albert Einstein benannt
Nach Johannes Kepler, dem ATV, das sich bereits im All befindet und dem ATV Edoardo Amaldi, das kurz vor seiner Fertigstellung steht, wurde die nächste Einheit aus dieser Produktionsserie von Raumtransportern getauft und erhielt den Namen des berühmtesten Wissenschaftlers aller Zeiten: Albert Einstein. Sein Start ist für Anfang 2013 geplant.
Durch seine Relativitätstheorie und die Formel E=mc2 ist Albert Einstein zu einer bedeutenden Ikone der Wissenschaft des 20. Jahrhunderts geworden.
Anspruchsvolle Versuche im Weltall haben seine Theorien bestätigt und Sonden werden mithilfe seiner Erkenntnisse zu anderen Planeten geschickt. Jetzt fliegt er selbst in die Umlaufbahn. Die ESA hat beschlossen, das vierte ATV (Automated Transfer Vehicle - automatisches Transferfahrzeug) nach Albert Einstein zu benennen.
Die ATV-Module sind ein wichtiger Beitrag Europas zur Versorgung und Aufrechterhaltung der Internationalen Raumstation.
Die Benennung der Raumfahrzeuge nach berühmten europäischen Wissenschaftlern und Visionären unterstreicht Europas tiefe Wurzeln in Wissenschaft, Technologie und Kultur.
Dass das ATV-4 auf Vorschlag der schweizerischen Delegation nach Albert Einstein benannt wurde, spiegelt diesen Ansatz wider. Einsteins Beitrag zur Menschheit und insbesondere zur Wissenschaft hat unsere Wahrnehmung des Universums radikal verändert.
Das ATV hat ebenfalls eine starke Verbindung zur Schweiz: Seine Struktur wurde von der Schweizer Industrie gebaut.
Weltbürger mit Schweizer Wurzeln
Albert Einstein wurde 1879 in Ulm geboren, studierte in der Schweiz und begann dort auch seine Karriere.
Während seiner Arbeit am Patentamt in Bern hatte er genügend Zeit, seine bahnbrechenden Ideen weiterzuentwickeln. Im Jahr 1905, Einsteins annus mirabilis (sein Wunderjahr), veröffentlichte er vier grundlegende Aufsätze zum photoelektrischen Effekt, zur Brownschen Molekularbewegung, zur speziellen Relativität und zur Elektrodynamik bewegter Körper.
1908 begann Einstein seine Lehrtätigkeit an der Universität von Bern. Später unterrichtete er in Zürich, Prag, Berlin und zuletzt, nach seiner Emigration in die USA vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs, an der Universität von Princeton.
1921 erhielt er den Nobelpreis für Physik. Einstein starb 1955 in den USA im Alter von 76 Jahren.
Die nächsten zwei ATVs in Produktion
Nach dem Start des ATVs Johannes Kepler zur Raumstation im vergangenen Februar, plant die ESA den Rhythmus von einem ATV-Start pro Jahr einzuhalten. Das nächste ATV, Edoardo Amaldi, ist bereits zusammengesetzt worden und wird zur Zeit in Bremen getestet. Das ATV-3 wird im August zum Europäischen Weltraumbahnhof in Kourou, Französische Guyana transportiert. Von dort aus wird es im Februar 2012 zur Raumstation starten.
Die drei Hauptbestandteile von ATV-4 befinden sich im Bau.
Das Integrated Cargo Carrier zum Transport von Wasser, Gas, Treibstoff und Trockenfracht ist derzeit in Turin und wird im Dezember nach Bremen befördert.
Die Equipped Propulsion Bay, in der die Triebwerke und Treibstofftanks gelagert sind, wird in Bremen gebaut.
Die Equipped Avionics Bay, das “Gehirn” des ATVs wird Ende des Jahres mit dem Antrieb verbunden werden.
Das ATV-Albert Einstein soll planmäßig Anfang 2013 zur Raumstation starten.