„Außerirdisches“ auf der HANNOVER MESSE
Auf der weltweit größten Industriemesse in Hannover präsentiert die ESA vom 19. bis 23. April 2010 in Halle 2, Stand D56 mit ‚ESA Space Apps’ eine Plattform für neueste Ergebnisse des Technologietransfers aus der Raumfahrt, also gewissermaßen „Außerirdisches“ für nützliche Anwendungen auf der Erde. Am 19. April um 13.00 Uhr haben Journalisten dort die Möglichkeit, sich auf einer Pressekonferenz über das breit gefächerte Angebot zu informieren.
Seit dem Beginn der Raumfahrt 1957 haben findige Ingenieure für Satelliten, Raumsonden und Trägersysteme revolutionäre Materialien, Geräte und Technologien entwickelt, die den extremen Umweltbedingungen im Weltraum gerecht werden. Viele dieser spezifischen Lösungen fanden inzwischen Eingang in irdische Produkte. So werden heute beispielsweise spezielle Materialien aus der Raumfahrt für besonders feuerfeste Schutzkleidung der Feuerwehr verwendet oder daraus Bremsscheiben für die extremen Belastungen bei Rennwagen hergestellt. Und ein Leben ohne Kommunikations- und Navigationssatelliten können sich viele Erdenbürger gar nicht mehr vorstellen. “Vielen normalen Bürgern ist auch heute noch nicht bewusst, dass zahlreiche Produkte unseres täglichen Lebens Elemente beinhalten, die aus der Raumfahrt stammen. Und das verhält sich bei der Industrie nicht anders.“ erklärt Frank M. Salzgeber, Leiter des ESA Technologietransfer Programms. Die Industrie, so Salzgeber, nutze die Möglichkeiten der Raumfahrttechnologie noch zu wenig.
Original-Raumfahrtnahrung in Halle 2
Um den Transfer innovativer Lösungen aus der Raumfahrt noch besser voran zu bringen, betreibt die ESA deshalb seit Jahren mit Erfolg ihr „Technology Transfer Programme“ (TTP). Unterstützt wird sie dabei in Deutschland von dem Technologiebroker MST Aerospace GmbH, der auch für den Auftritt der ESA auf der Industriemesse in Hannover in Halle 2 verantwortlich zeichnet.
Dieses Jahr beteiligen sich zehn Unternehmen und Universitäten, darunter vier junge Startup-Firmen, an der attraktiven und eindrucksvollen Schau. Die Bandbreite der gezeigten Lösungen reicht dabei von der Sensortechnik über Leichtbauwerkstoffe der Zukunft bis zu Kleinstsatelliten und Roboterfahrzeugen.
So zeigt die PEAK Werkstoff GmbH Teile aus Aluminium-Legierungen, die für Satellitenkomponenten entwickelt wurden. Das Geheimnis liegt dabei in der Fertigungstechnologie: Statt Gießen kommt das Sprühkompaktieren zum Einsatz. Das Ergebnis sind besonders formstabile und warmfeste Teile.
Die Würzburger Julius-Maximilians-Universität beteiligt sich mit ihren UWE-Kleinstsatelliten, gebaut von Studenten der Universität. Zwei Versionen davon wurden bereits 2005 und 2009 ins All geschossen. Momentan arbeiten die Würzburger Wissenschaftler an einer dritten Generation des rund 10 Zentimeter großen Würfels. Ziel ist ein kostengünstiges Satellitennetz in der Telekommunikation einzurichten.
Das Roboterfahrzeug „MERLIN“ kommt ebenfalls aus Würzburg und kann sich selbst in schwierigstem Gelände bewegen. Ähnlich wie bei „UWE“ ist das Ziel, mehrere Fahrzeuge miteinander zu koordinieren, um komplizierte Aufgaben schneller durchführen zu können. Irdische Anwendungsgebiete könnten der Katastrophenschutz und die Feuerwehr sein.
Der Clou für Besucher des ESA/MST-Standes ist jedoch die Möglichkeit, Original-Raumfahrtnahrung zu probieren, wie sie die Astronauten auch in der Raumstation zu sich nehmen.
Pressekonferenz am 19. April
Am Montag, 19. April 2010, 13:00 Uhr findet in der Halle 2, Stand D56 eine Pressekonferenz statt, bei der führende Vertreter der ESA, von MST Aerospace und Austellern des Standes eindrucksvolle Beispiele des Technologietransfers aus dem Weltraum demonstrieren.
Teilnehmer sind:
- Frank. M. Salzgeber, ESA
- Dr. Werner Dupont, MST Aerospace GmbH
- Prof. Dr. Klaus Schilling, Julius-Maximilians-Universität Würzburg
- Prof. Dr. Wolfgang Grill, Universität Leipzig
- Andreas Teske, mobile life Unternehmer GmbH
Interessierte Journalisten können sich anmelden unter:
Tel. 0228 555 265 95
FAX: 0228 555 265 94
Mail: cw @ rheinland-relations.de
Das Technology Transfer Programme Office (TTPO)
Hauptaufgabe des TTPO der ESA ist die Unterstützung des breiteren Einsatzes von Verfahren, Materialien und Produkten aus der Weltraumtechnik in Applikationen, die nicht für den Einsatz im All vorgesehen sind. Dabei soll gleichzeitig der Nutzen der von der ESA betriebenen Weltraumprogramme für alle Bürger Europas demonstriert werden. Das TTPO ist für die Strategie und die Realisierung des Transfers von Weltraumtechnologien verantwortlich. Dies umfasst auch die Unterstützung von Unternehmensgründungen und deren Finanzierung.
Weitere Informationen zum TTP:
Technology Transfer Programme
European Space Agency – ESTEC
Keplerlaan 1, P.O. BOX 299, 2200 AG, Noordwijk (ZH)
Niederlande
Tel: +31 (0) 71 565 3910
Fax: +31 (0) 71 565 6635
Email: ttp @ esa.int
www.esa.int/ttp
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50259 Pulheim, Germany
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E-Mail: mst @ mst-aerospace.de
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