ESA übergibt MetOp-C an EUMETSAT
Am Samstagmorgen übergab das Missionsteam des Europäischen Raumflugkontrollzentrums ESOC in Darmstadt mit dem Abschluss der sogenannten LEOP-Phase (Launch and Early Operation Phase) die Kontrolle über den kürzlich gestarteten MetOp-C-Satelliten an Eumetsat, die Europäische Organisation für die Nutzung meteorologischer Satelliten.
Damit verabschieden sie sich endgültig von den äußerst erfolgreichen Wettersatelliten der MetOp-Serie.
MetOp-C startete am 7.November an Bord einer Sojus-Rakete von Französisch-Guayana. Das Missionskontrollteam im ESOC war während der LEOP-Phase Tag und Nacht im Einsatz, um den Satelliten in seine Umlaufbahn zu bringen.
Diese frühen Tage, die Launch and Early Orbit Phase, werden von den Flugbetriebsexperten als kritischste Phase eines Satelliten im All betrachtet.
Bevor der Routinebetrieb begann, mussten die Teams bestätigen, dass alle wichtigen Bordsysteme von MetOp-C funktionieren, alle Mechanismen aktiviert und die richtige Umlaufbahn in einer Höhe von 800 km erreicht wurde. Die Missionsteams im ESOC in Darmstadt stellten daneben die Aktivierung und Konfiguration der Raumfahrzeugsysteme sicher, die für die Routine- und Inbetriebnahmearbeiten benötigt werden.
"Alles ist so, wie es sein sollte, und das Gerät ist in hervorragendem Zustand", erklärt der stellvertretende Flugbetriebsleiter Ian Harrison.
"MetOp-C hat nun die kritische LEOP-Phase beendet und ist bereit für die Inbetriebnahme, dank der Teams, die hier rund um die Uhr gearbeitet haben, um sicherzustellen, dass wir diesen Moment erreichen."
Weltraumflotte
Im Weltraum schließt sich MetOp-C seinen Geschwistern MetOp-A und MetOp-B an. Diese beiden Satelliten tragen bereits dazu bei, dass Fehler in eintägigen Wettervorhersagen um bis zu 27 Prozent reduziert werden.
Nachdem sich MetOp-C nun sicher im Orbit befindet und sich seinen Vorgängern anschließt, übernimmt Eumetsat die Inbetriebnahme des Satelliten im Orbit, die Aufnahme des Routinebetriebs und im späteren Verlauf die Verteilung der meteorologischen Daten.
Ein Jahr der Neuheiten
Die Missionsteams im ESA-Kontrollzentrum in Darmstadt steuerten nur 18 Tage vor dem Start des MetOp-C-Wettersatelliten auch die LEOP-Phase von BepiColombo und brachten ihn nach seinem Start in die interplanetare Umlaufbahn zum Merkur. Es handelt sich dabei um die kürzeste Dauer, die zwischen zwei von der ESA überwachten Missionen liegt.
"Dies zeigte die Fähigkeiten der ESA-Missionskontrolle, die in der Lage ist, ohne Modifikationen und innerhalb kürzester Zeit zwei völlig unterschiedliche Arten von Missionen durchzuführen – eine interplanetare Mission für BepiColombo und eine Erdbeobachtungsmission für MetOp-C", so Flugbetriebsleiter Hervé Côme.
Darüber hinaus begleitete die ESA am 25. April 2018 den Kopernikus-Sentinel-3B-Satelliten durch seine kritische Phase und brachte am 20. August den ESA- Aeolus-Satelliten in den Orbit. Auch Sentinel-3B wird in Kürze an Eumetsat für den Routinebetrieb übergeben.
Im Jahr 2018 wurden somit vier kritische Start- und Frühorbitphasen von den Missionsteams im Kontrollzentrum durchgeführt. In den letzten vier Jahren wurden insgesamt 14 LEOPs durchgeführt, ein Rekord für die ESA-Missionskontrolle.
Wir freuen uns weiterhin auf eine enge Zusammenarbeit mit Eumetsat bei zukünftigen Missionen der Sentinel-Serie.
"Wir freuen uns, dass wir in Zusammenarbeit mit unseren Freunden bei Eumetsat zum Erfolg der MetOp-Serie beitragen konnten", sagt Paolo Ferri, Leiter der Mission Operations der ESA.
"Dies ist ein angemessener letzter LEOP, um das nach wie vor sehr arbeitsreiche Jahr hier in Darmstadt abzuschließen. Die drei neu gestarteten Raumfahrzeuge Sentinel 3B, Aeolus und BepiColombo befinden sich weiterhin in der intensiven Inbetriebnahmephase und 18 weitere Satelliten und Sonden werden in der Routinephase betrieben ".
"Obwohl wir uns von Metop-C verabschieden mussten, freuen wir uns weiterhin auf eine enge Zusammenarbeit mit Eumetsat für zukünftige Missionen der Sentinel-Serie."
"Es ist schön, eine so enge Kooperation innerhalb der europäischen Raumfahrtfamilie zu sehen."