Debris-Vorbeiflug
Für die Swarm-Mission der ESA war Ende Januar ein Ausweichmanöver angesetzt, das sich dann allerding als unnötig erwies. Der nahe Vorbeiflug eines Trümmerteils zeigte aber, dass Raumfahrtrückstände ein größer werdendes Risiko für die Raumfahrt darstellen.
Es ist ein immer häufiger vorkommendes Ereignis: Das Space Debris Office der ESA beginnt damit, ein Weltraumschrott-Teil zu beobachten, das in der Nähe eines ESA-Satelliten vorbeifliegen könnte – es gibt über 22 000 Objekte im All, die verfolgt werden.
Weitere Überwachungsdaten legen nahe, dass ein Objekt – möglicherweise ein Trümmerteil eines alten Satelliten, der schon seit langer Zeit stillgelegt ist – zu nah an einem aktiven Satelliten vorbeifliegt, quasi in eine „Risikozone“.
Indem die Ungewissheiten bedacht werden, wo ganz genau sich ein Trümmerteil im All und wo ganz genau im Orbit sich ein Satellit befindet, kann ein Zusammenstoß manchmal nicht ausgeschlossen werden. Die einzige Möglichkeit für die Missionskontrolleure besteht dann darin, den Satelliten aus der Gefahrenzone zu steuern.
Genau das passierte am 24. Januar 2017, als die ESA-Experten für Raumfahrtrückstände im ESOC in Darmstadt das Swarm-Flugkontrollteam alarmierten und darüber informierten, dass einem der drei Swarm-Satelliten – Swarm-B – ein naher Vorbeiflug eines 15 Zentimeter großen Trümmerteils des ehemaligen Cosmos 375-Satelliten bevorstand. Ein daraufhin geplantes Ausweichmanöver musste letztendlich zwar doch nicht durchgeführt werden. Es zeigte aber, wie bedrohlich Raumfahrtrückstände für den Satellitenbetrieb sein können.
Ausführliche Hintergründe dazu und eine genaue Beschreibung des Vorfalls gibt es hier.