ILA: Faszination Raumfahrt in Berlin
Sie dürfte auch 2004 in Berlin zum Publikumsmagneten avancieren: Die neue Raumfahrthalle „SPACE“ auf der ILA, der internationalen Luft- und Raumfahrtleitmesse in der Mitte Europas. Für alle interessierten Erdlinge wird die Halle ein Erlebnis- und Aktionsort, in der sie vom 10. bis 16. Mai auf dem Messegelände in Berlin-Schönefeld hautnah eine Rundreise durch unser Sonnensystem erleben können.
ILA-Kenner wissen: Hier gibt es Raumfahrt vom Feinsten. Alle zwei Jahre stellt die Raumfahrthalle einen der größten Anziehungspunkte der internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung in Berlin dar. 2004 dürfte es nicht anders sein. Auf 1600 m2 Ausstellungsfläche präsentieren die Europäische Raumfahrtagentur ESA, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt DLR sowie die europäische Raumfahrtindustrie gemeinsam Spitzenprodukte in Wissenschaft, Forschung, Technologie und Anwendung. Mehr denn je verkörpert diese Halle das zusammenwachsende Europa in diesem innovativen Hightech-Bereich.
Erlebnis Sonnentunnel
Durch ihren besonderen Erlebnischarakter werden die Besucher unmittelbar in das Raumfahrtgeschehen im Erdorbit oder im interplanetaren Raum einbezogen. Im Eingangsbereich erwarten sie eindrucksvolle Luft- und Kosmosbilder von Berlin-Brandenburg, Deutschland und Europa. Hierunter befinden sich auch Aufnahmen der für irdische Zwecke adaptierten High Resolution Stereo Camera (HRSC). Sie dokumentieren die Leistungsfähigkeit der hochauflösenden Marskamera HRSC, einem der wichtigsten Beiträge Deutschlands zu Mars Express, der ESA-Marssonde. Als Marskamera verkörpert HRSC das erste Stereokameraexperiment in der Geschichte der Planetenforschung.
Anschließend führt der „Erlebnispfad“ durch einen sehr warmen und sonnenüberfluteten Spiegeltunnel, in den zusätzlich heiße Luft geblasen wird, zu unserem Zentralgestirn. Nachdem die Besucher „fühlbar“ die Sonne passiert haben, gelangen sie in den kühlen interplanetaren Raum unseres Sonnensystems. Extrastarke Kühlaggregate simulieren eine dauerhafte Weltraumkälte.
Reise durch das Sonnensystem
Die Reise durch unser Sonnensystem beginnt beim Saturn, der in Kürze Besuch von der Erde erhalten wird. Das amerikanisch-europäische Raumsonden-Tandem Cassini-Huygens soll am 1. Juli in eine Saturn-Umlaufbahn eintreten. Zu Weihnachten wird der Höhepunkt der Mission erwartet, wenn sich die europäische Huygens-Sonde von Cassini trennt, um dann auf dem Saturnmond Titan zu landen.
Die interplanetare ILA-Reise führt dann zum Mars. Hier werden die allerneuesten 3D-Bilder von Mars Express gezeigt. Am Computer lassen sich diese eindrucksvollen Aufnahmen so trickreich drehen und kippen, dass der Betrachter das Gefühl hat, im Tiefflug über den Wüstenplaneten zu düsen.
Nach dem Mars passieren die Besucher die Rosetta-Raumsonde, welche am 2. März ihre zehnjährige Reise zum Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko begonnen hat. Auf dem weiteren virtuellen Flug durch das Sonnensystem ist die nächste Station SMART 1, Europas Technologiesonde mit einem neuartigen Ionenantrieb, der das kleine Hightech-Wunder zum Mond treibt.
Ariane zum Anfassen
Über den Erdmond wird schließlich die Heimat der Erdlinge erreicht: Auf einer sich drehenden sechs Meter großen Projektionskugel wird der Blaue Planet in unterschiedlichsten Formen, Farben und Formationen eingespiegelt. Rings herum erscheinen weitere Großbildprojektionen sowie Modelle aktueller Erderkundungs-, Umwelt-, Wetter-, Aufklärungs-, Kommunikations- und Navigationssatelliten. Hier stellt die europäische Raumfahrt in Bild und Ton Lösungsansätze für die vielfältigen irdischen Probleme vor.
Damit Europa auch in Zukunft derartige Anwendungsprogramme erfolgreich durchführen kann, benötigt es einen autarken Zugang zum Weltraum. Dieser wird durch die Ariane 5 garantiert. Ihre Oberstufe EPS ist im Original in der Raumfahrthalle zu besichtige: Ein Gigant zum Anfassen.
Die Ariane 5 wird ab 2005 auch die Internationale Raumstation ISS versorgen. Europas 20 t schwerer Transportgigant Jules Verne ist – zusammen mit der ISS – als Modell ausgestellt.
Aurora: Europas Aufbruch
Europas Zukunft in der Erkundung des Sonnensystems heißt Aurora. Im Jahre 2001 hat die ESA das anspruchsvollste, langfristigste und visionärste Forschungsprogramm ihrer Geschichte beschlossen, das sie in Berlin detailliert vorstellen will. Aufeinander aufbauend werden in den kommenden drei Jahrzehnten immer komplexere Raumsonden unser Planetensystem erkunden und dabei gleichzeitig auch nach Spuren von Leben außerhalb der Erde suchen.
Bei unbemannten Missionen soll es nicht bleiben. Es ist geplant, zwischen 2020 und 2025 Menschen zum Mond und fünf Jahre später, um 2030, europäische Astronauten zum Mars zu entsenden. Für ESA-Chef Jean-Jacques Dordain ist Aurora „von außerordentlich großer Bedeutung, da es das Tor zur Zukunft darstellt."
Täglich Show-Veranstaltungen
Auf der Medienbühne findet täglich von 10.00 bis 18.00 Uhr ein abwechslungsreiches Programm von TV-, Medien- und Podiumsveranstaltungen mit spaciger Musik, Politikern, Raumfahrern sowie Raumfahrtexperten aus Ost und West statt - Berlin ist eine Reise wert.