"Lift off" für den deutschen Raumfahrt-Nachwuchs
Ihre berufliche Mission ist die Raumfahrt? Sie wollen in internationalen Teams der Europäischen Raumfahrtagentur ESA Raumfahrtmissionen planen, Technologien der Zukunft entwickeln oder mit Erdbeobachtungsdaten zum Klima- und Katastrophenschutz und zur nachhaltigen Ressourcennutzung beitragen? Dann kann das Raumfahrtmanagement im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) weiterhelfen: Seit 2010 öffnet es über das "German Trainee Programme" mit der europäischen Raumfahrtagentur ESA den Weg für eine berufliche Karriere in der Raumfahrt.
Zum 8. GTP-Jahressymposium unter dem Motto: "Informationsaustausch - Fachgespräche - Networking" diskutierten 40 Stipendiaten und Absolventen des Programms vom 13. bis 15. Dezember 2017 im Europäischen Astronautenzentrum EAC in Köln sowie in verschiedenen DLR-Instituten in Köln und im DLR Raumfahrtmanagement in Bonn die europäische und deutsche Raumfahrt aus der Sicht von Wissenschaft, Industrie und Politik. Im Fokus der Veranstaltung standen die Vorträge der Stipendiaten über ihre Arbeiten bei der ESA, Fachvorträge von Mitarbeitern des Raumfahrtmanagements zur 2017 anstehenden "Horizons Mission" von Alexander Gerst zur Internationalen Raumstation ISS und zu Erdbeobachtung, Diskussionen mit der SCISYS Deutschland GmbH zu Karriere-Chancen in der Raumfahrtindustrie sowie die feierliche Urkundenübergabe an die Stipendiaten des ersten und zweiten GTP-Jahres durch Dr. Gerd Gruppe, Vorstandmitglied des DLR, zuständig für das Raumfahrtmanagement, Dr. Wolfgang Scheremet, Leiter der Abteilung Industriepolitik beim Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und Fernando Maura, ESA-Programmkoordinator des GTP.
"Wir freuen uns, dass das GTP-Jahressymposium dieses Jahr erneut bei uns in Bonn tagt", so Dr. Gruppe. "Von hier aus hat 2010 das DLR die ersten zehn deutschen Stipendiaten und Stipendiatinnen zur ESA entsendet. Bis heute sind es bereits 99, die mit diesem Traineeprogramm bis zu zwei Jahre bei der ESA arbeiten und lernen können. Wir schaffen damit wichtige Grundlagen, damit jetzt und zukünftig deutsche Fachexperten traditionelle Raumfahrt und New Space erfolgreich und innovativ betreiben können. Die bisherigen Ergebnisse unserer Förderpolitik geben uns Recht: rund die Hälfte unserer GTP-Absolventen arbeiten als ESA-Mitarbeiter, als ESA-Kontraktor oder Promovend bei der ESA, die andere Hälfte der Absolventen entscheidet sich für die Arbeit in der Raumfahrtindustrie, davon einige auch für wissenschaftliche Einrichtungen."
GTP bis 2020 verlängert
Das gemeinsam von DLR und ESA gestartete deutsche Nachwuchsförderprogramm wird mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) finanziert. Die Ausbildung und Qualifizierung der Stipendiaten findet an den ESA-Standorten in den Niederlanden, Italien, Frankreich, Deutschland und Spanien statt. Vorrangiges und gemeinsames Ziel des Programms ist es, über die Tätigkeit als GTP-Trainee mittel- und langfristig deutschen Nachwuchs für die ESA zu gewinnen. Deutschland ist in seinem Personalbestand bei der ESA deutlich unterrepräsentiert.
Im Juni 2017 haben das DLR und die ESA das GTP bereits für eine dritte Periode, jetzt bis 2020, verlängert. "Wir sind", so Dr. Olivia Schwenzfeier, Koordinatorin des Programms beim DLR "optimistisch, dass infolge der stabilen Förderung des Programms durch die Bundesregierung als auch durch die gute Zusammenarbeit mit der ESA das German Trainee Programm auch in Zukunft deutschen Berufsanfängern erfolgreich den Weg in die europäische und deutsche Raumfahrt ebnen wird. Die Vielfalt an jährlichen GTP-Angeboten im technisch-technologischen, wissenschaftlichen, betriebswirtschaftlichen oder juristischen Bereich macht dies jungen Raumfahrtspezialisten als auch Seiteneinsteigern möglich."
Text veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung des DLR.
Ersterscheinung unter: http://www.dlr.de/dlr/desktopdefault.aspx/tabid-10857/1527_read-25425/#/gallery/29410