Rosetta-Mission: Philaes Landeplatz braucht einen Namen!
Am 12. November wird Philae, das Landegerät der Rosetta-Mission, auf der Oberfläche des Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko aufsetzen. Ab sofort laden die ESA und ihre Missionspartner Sie dazu ein, einen Namensvorschlag für seinen Landeplatz einzureichen.
Da dies der erste weiche Landungsversuch eines von Menschenhand geschaffenen Objekts auf einem Kometen sein wird, soll die Landestelle, die aktuell noch als „Landeplatz J“ bezeichnet wird, einen aussagekräftigen und erinnerungswürdigen Namen erhalten, der die Bedeutung dieses großen Ereignisses widerspiegelt.
Die Regeln sind einfach: Sie können jeden beliebigen Namen vorschlagen, solange es kein Personenname ist. Dazu muss eine Kurzbeschreibung (höchstens 200 Wörter) verfasst werden, in der Sie anschaulich darlegen, warum Ihr vorgeschlagener Name der passende für einen geschichtlich bedeutenden Ort wie diesen wäre.
Eine Jury bestehend aus Mitgliedern des Philae-Kontrollkomitees wird aus allen Einsendungen einen Gewinner bestimmen, der anschließend dazu eingeladen wird, die Landung am 12. November vor Ort im ESA-Kontrollzentrum in Darmstadt live mitzuverfolgen.
Die Vorschläge können ab heute eingereicht werden. Teilnahmeschluss ist der 22. Oktober, 23:59 Uhr GMTbzw. der 23.Oktober 01:59 Uhr MESZ. Der Gewinner wird am 3. November auf der offiziellen Rosetta-Website (www.esa.int/rosetta) bekannt gegeben sowie auf den Social-Media-Kanälen der ESA und auf den Websites und Social-Media-Kanälen der deutschen, französischen und italienischen Raumfahrtzentren DLR, CNES und ASI.
Der Wettbewerb findet unter der Leitung und Koordination von ESA, DLR, CNES und ASI statt. Nachdem alle Einsendungen gemeinsam ausgewertet wurden, wird ein Gewinner ernannt, der eine Einladung für die Live-Veranstaltung zur Landung in Darmstadt erhält.
Die vollständigen Teilnahmeregeln und die allgemeinen Geschäftsbedingungen finden Sie hier
Zur Wettbewerbsteilnahme auf der ESA-Website geht es hier
Zur Wettbewerbsteilnahme auf der DLR-Website geht es hier
Zur Wettbewerbsteilnahme auf der CNES-Website geht es hier
Zur Wettbewerbsteilnahme auf der ASI/INAF-Website geht es hier
Über den Landeplatz J
Für die Landung von Philae kamen anfänglich fünf mögliche Orte in Frage, von denen Wissenschaftler und Ingenieure der Rosetta-Mission Landeplatz J als bevorzugte Stelle für Philae auswählten. “J“ befindet sich in der Nähe einer charakteristischen großen Senke auf der kleineren Hälfte des Kometen.
Gegenüber den anderen vier möglichen Kandidaten gilt Landeplatz J als weniger risikoreich für den Lander, zudem wurden in seiner direkten Umgebung aktive Regionen identifiziert, die die Gelegenheit bieten, einzigartige wissenschaftliche Experimente durchzuführen. Das ein Quadratkilometer große Terrain besteht größtenteils aus Gefällen von weniger als 30º, gemessen an der vertikalen Oberfläche des Kometen, und weist verhältnismäßig wenig größere Felsbrocken auf. Wenngleich Nahaufnahmen belegen, dass die Umgebung nicht vollkommen frei von derartigen Hindernissen ist. Darüber hinaus wird Landeplatz J tagsüber mit genügend Sonnenlicht versorgt, um Philae wieder aufzuladen und um die wissenschaftlichen Aktivitäten auf der Oberfläche unter Umständen sogar über seine anfängliche Batteriebetriebsdauer von 64 Stunden hinaus fortzusetzen.
Der Auswahlprozess für die finale Landestelle konnte erst am 6. August begonnen werden, dem Tag, an dem Rosetta die Umlaufbahn von 67P/Tschurjumow-Gerasimenko erreichte und die Kometenoberfläche zum ersten Mal deutlich zu erkennen war. Bis zum 24. August, als Rosetta noch etwa 100 Kilometer vom Kometen entfernt war, wurden, basierend auf den bis dahin gesammelten Daten, aus anfänglich 10 Kandidaten (Landeplätze A-J) die fünf in Frage kommenden Landestellen ausgewählt.
Innerhalb der darauffolgenden drei Wochen näherte Rosetta sich ihrem Zielkometen auf bis zu 30 Kilometer an, wodurch sich die Gelegenheit ergab, detailliertere wissenschaftliche Messungen der potenziellen Landestellen vorzunehmen. Gleichzeitig untersuchten die Betriebs- und Flugdynamikteams die Landebedingungen an allen fünf Stellen. Nach sorgfältiger Berücksichtigung aller verfügbaren Informationen wurden am 12. September Landeplatz J als primäre und Landeplatz C als alternative Landestelle ausgewählt.
Gestern erfolgte dann die finale Bestätigung der bevorzugten Landestelle und ihres Landeszenarios nach einer offiziellen Überprüfung der Lander-Einsatzbereitschaft, in deren Rahmen unter anderem die Ergebnisse einer hochauflösenden zusätzlichen Analyse der primären und alternativen Landestellen aus einer Entfernung von etwa 20 Kilometern präsentiert wurden.
Rosetta wird Philae am 12. November, in einer Entfernung von rund 22,5 Kilometer zum Kometenkern, um 09:35 Uhr MEZ abkoppeln, woraufhin der Lander etwa sieben Stunden später auf dem Landeplatz J aufsetzen wird. Unter Berücksichtigung der Signallaufzeit zwischen Rosetta und der Erde wird die Landebestätigung am 12. November um etwa 17:00 Uhr MEZ
Mehr über die Rosetta-Mission
Rosetta ist eine Mission der ESA, an der sich ihre Mitgliedstaaten und die NASA beteiligen. Das Landegerät Philae wird von einem Konsortium unter Leitung von DLR, MPS, CNES und ASI bereitgestellt. Rosetta ist die erste Mission überhaupt, die einen Kometen in nächster Nähe umkreist, diesen auf seinem Flug um die Sonne begleitet und ein Landegerät auf seiner Oberfläche absetzt.
Weitere Informationen zu Rosetta: www.esa.int/rosetta