Spektakulärer Besuch der Rosetta-Raumsonde bei Lutetia
Der Asteroid Lutetia weist eine beeindruckende Welt von Einschlagskratern auf. Die Rosetta-Sonde der ESA hat heute abend die ersten Nahaufnahmen des Asteroiden aus den Tiefen des Alls geliefert. Diese Bilder zeigen vermutlich eines der primitivsten Überbleibsel aus der Zeit der Entstehung des Sonnensystems.
Das Vorbeiflugmanöver war ein grosser Erfolg - Rosettas Flugbetrieb im ESA-Kontrollzentrum in Darmstadt verlief dabei absolut fehlerfrei. Der "Closest Approach" (grösste Annäherung) fand um 18:10 MESZ bei einer Distanz von 3162 km statt.
Die Bilder zeigen, dass Lutetia mit Kratern übersät ist und in seinen ca. 4,5 Milliarden Jahren Alter viele Einschläge erleiden musste. Als die Rosetta-Sonde zum optimalen Beobachtungsmodus drehte, kam eine gigantische, schüsselförmige Tiefebene zum Vorschein, die sich über einen grossen Teil des Asteroiden ausdehnt. Die Bilder bestätigen, dass Lutetia ein länglicher Körper ist, ca. 130km am längsten Punkt.
Die Aufnahmen stammen vom hochkarätigen OSIRIS-Instrument, das eine Weitwinkel- und eine Kurzwinkelkamera umfasst. Am nächsten Punkt können Details bis 60 m Grösse auf der gesamten Oberfläche des Himmelskörpers gesehen werden. OSIRIS wird vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Katlenburg-Lindau betrieben.