Vertrag für ESA - Erdbeobachtungs satelliten Sentinel-3 unterzeichnet
Die Europäische Weltraumorganisation und Thales Alenia Space haben heute einen 305 Millionen-Euro-Vertrag für den Bau des ersten Sentinel-3 - Erdbeobachtungssatelliten unterzeichnet, der als Teil des europäischen GMES-Programms für Ozeanografie und die Überwachung der Vegetation eingesetzt werden soll. Als Hauptauftragnehmer ist Thales Alenia Space für den Entwurf, die Entwicklung und die Integration des Satelliten verantwortlich.
Der Vertrag wurde heute in Paris vom Direktor der ESA für Erdbeobachtungsprogramme, Volker Liebig, und der Präsidentin und Vorstandsvorsitzenden von Thales Alenia Space, Pascale Sourisse, im Beisein von ESA-Generaldirektor Jean-Jacques Dordain, Vertretern der Europäischen Kommission und des französischen Ministeriums für Forschung und Hochschulwesen sowie des Staatssekretärs für Verkehr im französischen Ministerium für Ökologie, Energie, nachhaltige Entwicklung und Raumordnung, Dominique Bussereau, unterzeichnet.
Volker Liebig hob die Bedeutung dieser Mission für Europa hervor: „Dieser Satellit ist eine wichtige Komponente von GMES und wird Europa in die Lage versetzen, höchst aussagekräftige Ozeanparameter zu beobachten.“
Die Initiative für globale Umwelt- und Sicherheitsüberwachung (GMES) unter der Leitung der Europäischen Kommission ist Europas Antwort auf den unablässig zunehmenden Bedarf einer effizienten Umweltpolitik und gleichzeitig der europäische Beitrag zum globalen System der Erdbeobachtungssysteme (GEOSS). Die ESA ist für die Durchführung des Programms für die GMES-Weltraumkomponente zuständig, einer Reihe von Erdbeobachtungsmissionen unter Beteiligung der ESA, von EU- und ESA-Mitgliedstaaten und anderer Partner. Herzstück dieser Weltraumkomponente sind die fünf Sentinel-Missionstypen.
Sentinel-3 wird der Europäischen Union und ihren Mitgliedstaaten als Bestandteil von GMES wichtige Daten für Informationsdienste in Bereichen wie dem Klimawandel, der nachhaltigen Entwicklung, der Umweltpolitik, dem europäischen Zivilschutz, der Entwicklungshilfe, der humanitären Hilfe und der europäischen Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik liefern.
Die Sentinel-3-Mission wird einen stetigen, langfristigen Strom von Fernerkundungsdaten über Ozeane und Landoberflächen für (operationelle) Analysen, Prognosen und die Erbringung von Diensten gewährleisten. Für die Bereitstellung von Daten für fortschrittliche digitale Vorhersagemodelle ist ein umfassendes Messsystem erforderlich, das die globale Beobachtung der Ozeane und des Festlands erleichtert. Sentinel-3 wird Parameter wie die Topografie der Meeresoberflächen, die Oberflächentemperatur des Meere und des Festlands und die Farbe der Ozeane und des Festlands mit höchster Genauigkeit und Verlässlichkeit bestimmen. Zu diesem Zweck wird er einen fortschrittlichen Radar-Höhenmesser und ein optisches abbildendes Instrument mit einer Vielzahl von Kanälen mitführen.
Um beinahe den gesamten Planeten erfassen und sämtliche wissenschaftlichen Anforderungen erfüllen zu können, wird der Satellit in eine sonnensynchrone polare Umlaufbahn mit starker Neigung befördert. Dank der Verarbeitung und Verteilung der Daten in Quasi-Echtzeit wird die Mission operationellen Diensten kontinuierlich zugute kommen.
Die ESA hat in den Jahren 2005 und 2006 die Definitionsphase von Sentinel-3 durchgeführt und sich dabei auf ein Industriekonsortium unter der Leitung von Thales Alenia Space gestützt. Die Durchführungsphase begann im Herbst 2007; der Start des ersten Sentinel-3-Satelliten ist für 2012 vorgesehen.
Nähere Auskunft erteilt:
Bruno Berruti
Projektleiter für den GMES-Satelliten Sentinel-3
ESA-Direktion für Erdbeobachtungsprogramme
Tel: +31.71.565.4936