Willkommen zuhause Paolo!
ESA-Astronaut Paolo Nespoli ist heute Morgen wieder auf der Erde gelandet. Seine 159-tägige Mission auf der Internationalen Raumstation ist damit abgeschlossen. Paolo war seit Dezember letzten Jahres Flugingenieur der Expeditionen 26 und 27.
Paolos MagISStra-Mission – die drittlängste Mission eines europäischen Astronauten auf der Raumstation – endete um 04:27 Uhr MESZ in der kasachischen Steppe als die Sojus-Kapsel TMA-20 ihre Bremsraketen abfeuerte.
Paolo und seine Kollegen Dmitri Kondratyev und Catherine Coleman dockten am Montag Abend um 23:35 Uhr MESZ an Bord einer Sojus von der Andockstelle nadir Rassvet ab.
Kommandeur Kondratyev flog die Sojus in eine sichere Entfernung während Paolo einmalige Bilder des Außenpostens im Orbit machte. Die Station hatte eine 130° Neigung und lieferte somit die bestmögliche Sicht auf das Komplex, inklusive Space Shuttle Endeavour, ATV Johannes Kepler, Soyuz TMA-21 und Transportfrachter Progress.
30 Minuten lang fotografierte Paolo von seinem Aussichtspunkt im Orbitalmodul bevor er sich dann in das Landemodul zurücksetzte.
Straffer Zeitplan
Im Laufe seines fünfmonatigen Aufenthalts im Weltraum führte Paolo ein umfangreiches Forschungsprogramm durch: von Ernährungstests und medizinischen Experimenten zur Strahlenüberwachung und dem Versuch, die Schwerkraftzirkulation besser zu verstehen, also den physikalischen Effekt, nach dem in einem geschlossenen Kreislauf ein Fluid aufgrund des Dichteunterschiedes zwischen einer warmen und einer kalten Säule zirkuliert, wie z.B. Lava unter der Erdkruste.
Paolo hat außerdem verschiedene Pflanzenwachstums-Experimente durchgeführt, die mit dem Space Shuttle und der Sojus zurück auf die Erde gebracht werden sollen.
Paolos Zeitplan während seines Aufenthalts an Bord der Raumstation war besonders straff. Er war an den Andockmanövern zweier Raumfahrzeuge beteiligt: Europas zweites ATV Johannes Kepler im Februar und das zweite japanische HII Transferfahrzeug im Januar.
Das Space Shuttle Discovery stattete der Raumstation Ende Februar/Anfang März einen Besuch ab und brachte das Mehrzweckmodul Leonardo zur Station sowie Ersatzteile und den humanoiden Roboter Robonaut.
STS-134 Endeavour dockte letzte Woche an und hatte einen zweiten Italiener an Bord, ESA-Astronaut Roberto Vittori. Es war das erste Mal, dass sich zwei Italiener gleichzeitig auf der Raumstation aufhielten.
Paolos Rückflug stellte auch eine Neuheit dar. Es war das erste Mal, dass eine Sojus-Kapsel ablegte, während ein Shuttle noch an der Station angedockt war.
So weit und doch so nah
Das Ende der MagISStra-Mission wird einigen Social Media Nutzern ihre morgendliche Routine nehmen. Viele Leute hatten sich bereits daran gewöhnt, morgens die neuesten Bilder aus dem All zu bestaunen.
Begeistert fotografierte Paolo seine Sicht auf die Erde und stellte stolze 667 Bilder auf seinem Flickr-Photostream zur Verfügung, also etwa vier Bilder pro Tag. Beachtlich ist auch die Anzahl der Ansichten dieser Bilder, die sich auf fast
Paolo war auch auf Twitter sehr aktiv. Er hat als @astro_paolo aktuell
Der Astronaut wird nun mit Nachbesprechungen zu seinem Flug sowie mit Nachuntersuchungen beschäftigt sein. Außerdem wird er nach der langen Zeit in der Schwerelosigkeit erstmal wieder zu Kraft kommen müssen.