Die neuen ESA-AstronautInnen stehen fest
21 Dezember 2022
Würdest du auch gern Astronaut oder Austronautin werden? Für viele ist das ein Traumberuf. 2021 lud die ESA potenzielle RaumfahrerInnen dazu ein, sich für die Teilnahme an einem intensiven Astronautentraining zu bewerben, um zur Internationalen Raumstation ISS zu fliegen und vielleicht sogar das Universum darüber hinaus zu erkunden. Mehr als 22.500 KandidatInnen aus verschiedenen ESA-Mitgliedsstaaten bewarben sich. In einem strengen Auswahlverfahren wurden nach und nach 17 AstronautenanwärterInnen ausgewählt.
Fünf der ausgewählten KandidatInnen werden bald im Europäischen Astronautenzentrum in Köln ihre Grundausbildung beginnen. Ab dem Frühjahr 2023 werden sie ein Jahr lang ein intensives Training absolvieren, um die Fähigkeiten zu erlernen, die ein guter Astronaut und eine gute Astronautin benötigen. Nach Abschluss dieser Phase folgen ein weiteres Training für den Aufenthalt auf der Internationalen Raumstation und schließlich spezielle Lerneinheiten, die auf die jeweilige Mission ausgerichtet sind, auf der die AstronautInnen eingesetzt werden.
Frank De Winne leitet das Europäische Astronautenzentrum und ist Programmleiter der ESA für die Internationale Raumstation. Er sagt: „Wir heißen die neue ESA-Astronautenklasse 2022 herzlich willkommen und ich freue mich darauf, dass all diese ehrgeizigen jungen Astronautinnen und Astronauten im Frühjahr 2023 zu ihrer Erstausbildung ins EAC kommen, die Erforschung des Weltraums fortführen und weiter gestalten werden.“
Die übrigen zwölf ausgewählten KandidatInnen werden einer Gruppe von „Reserveastronauten“ angehören. Diese haben das Auswahlverfahren erfolgreich absolviert, können aber derzeit nicht bei der ESA angestellt werden. Ihre Ausbildung beginnt, sobald sich eine geeignete Gelegenheit für sie ergibt.
Als einen der Astronautenanwärter wählte die ESA auch ein Mitglied der europäischen Astronautenreserve mit einer körperlichen Einschränkungen aus, John McFall aus dem Vereinigten Königreich. Als er 19 Jahre alt war, hatte er einen Motorradunfall, in dessen Folge sein rechtes Bein abgenommen werden musste. John wird an einem Projekt teilnehmen, das darauf abzielt, mehr Menschen mit körperlichen Einschränkungen in zukünftige Raumfahrtmissionen einzubeziehen. Auf die Frage, was er jungen Menschen, die sich für die Weltraumforschung interessieren, mit auf den Weg geben würde, antwortete er: „Forschung ist für alle da und ich hoffe, dass auch Weltraumflüge allen Menschen zugänglich sein werden.“

John McFall aus dem Vereinigten Königreich gehört auch zur ESA-Astronautenklasse 2022. Copyright: ESA - P. Sebirot
Wärst du gerne ein Astronaut bei der ESA? Vielleicht bewirbst du dich irgendwann einmal für eine neue Astronautenklasse.
Schon gewusst? Mitglied der Europäischen Astronautenreserve John McFall begann 2005 seine Karriere als Leichtathletik-Profi und vertrat Großbritannien und Nordirland als Sprinter bei den Paralympischen Spielen.