Mission Artemis I bereit für Reise zum Mond

Die NASA-Großrakete „Space Launch System“ mit dem Raumschiff Orion und dem Europäischen Servicemodul steht startbereit an der Raketenabschussrampe. Copyright: NASA-J. Kowlsky

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29 August 2022

Der 29. August 2022 wird ein besonderer Tag für die Weltraumforschung. An diesem Tag soll eine riesige Trägerrakete namens Space Launch System, kurz SLS, vom Kennedy Space Center abheben. Mit im Gepäck hat sie das Raumschiff Orion und das Europäische Servicemodul (ESM). Ihre Mission namens Artemis I führt sie zum Mond und wieder zurück!

Der silberne Kegel ist das Mannschaftsmodul, der dahinter liegende Zylinder mit den Sonnensegeln ist das Europäische Servicemodul. Copyright: NASA

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Dieser erste Flug ist Teil eines spannenden Programms mit dem Ziel, Menschen wieder zum Erdtrabanten zu bringen (zum ersten Mal seit 1972). Später sollen Astronauten dann zu Asteroiden und irgendwann zum Planeten Mars fliegen. Dazu wurde ein neues Raumschiff entwickelt: Orion. Das ist ein Mannschaftsmodul, das Platz für eine vierköpfige Crew bietet. Am Mannschaftsmodul angekoppelt ist das Europäische Servicemodul. Diese Antriebs- und Versorgungseinheit beinhaltet das Haupttriebwerk, die das Raumschiff im All in Bewegung hält, sorgt für eine angenehme Temperatur im Mannschaftsmodul, lagert den gesamten Sauerstoff- und Wasservorrat für die Astronauten und versorgt die Crew mit Strom. Du kannst es dir so vorstellen: Das Mannschaftsmodul ist ein Waggon eines Zugs, in dem die Passagiere sitzen, und das Europäische Servicemodul ist die Lokomotive, die Orion an sein Ziel befördert und wieder zurück zur Erde bringt. Das Europäische Servicemodul ist ein Projekt der Europäischen Weltraumorganisation ESA und wurde von einigen der besten Wissenschaftler und Ingenieure Europas entwickelt und gebaut.

Die Flugbahn von Artemis I ist genau geplant. Copyright: ESA–K. Oldenburg

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Die bevorstehende Mission Artemis I ist ein unbemannter Test, es werden also keine Astronauten mitfliegen. Stattdessen wird sie von der Erde aus ferngesteuert. Die Wissenschaftler wollen herausfinden, ob alle Systeme ordnungsgemäß und sicher funktionieren, bevor sie Menschen auf diese lange Reise ins Weltall schicken. Das Raumschiff Orion wird fast eine halbe Million Kilometer von der Erde zurücklegen – das ist weiter als bis zum Mond –, bevor es zu unserem Heimatplaneten zurückkehrt.

Alle hoffen, dass die Mission am 29. August starten kann, aber bei schlechtem Wetter muss der Start abgebrochen werden. Deshalb gibt es zwei weitere mögliche Starttermine: 2. September und 5. September. Die Mission selbst wird zwischen 20 und 40 Tagen dauern und soll mit der Landung des Mannschaftsmoduls im Pazifischen Ozean enden.

Wenn bei Artemis I alles gut verläuft, werden bei Artemis II Astronauten mit an Bord von Orion reisen, angetrieben durch das Europäische Servicemodul. In dieser spannenden Zeit für die Weltraumforschung werden europäische Spezialisten die Grenzen des bisher Möglichen überwinden.

Schon gewusst? Das Europäische Servicemodul setzt sich aus über 20.000 Einzelteilen zusammen.