So helfen uns ESA-Satelliten bei der Wasserversorgung

Der Aralsee aus dem Weltall. Einst einer der größten Seen der Erde, besteht er nun nur noch aus mehreren kleineren Seen in einer Wüste. Copyright: ESA/Belspo – erzeugt von VITO

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05 August 2019

Was tust du, wenn du Durst hast? Drehst du einfach den Wasserhahn auf? Wenn das so ist, hast du Glück, denn weltweit haben über zwei Milliarden Menschen keinen so bequemen Zugang zu sauberem Wasser – und vier Milliarden leiden auf das Jahr gerechnet mindestens einen Monat lang unter verheerender Wasserknappheit. Dabei wächst die Weltbevölkerung weiter und der Klimawandel stellt uns vor neue Herausforderungen. Wasser wird also eine immer wertvollere Ressource.

Vom All aus betrachtet ist unser Planet von Unmengen an Wasser bedeckt. Da kann man sich schon fragen, warum Wasser so häufig knapp ist. Ein englischer Dichter brachte es auf den Punkt: „Wasser, Wasser, überall, aber kein Tropfen zu trinken.“ Unsere Ozeane sind zwar enorm groß, doch nicht einmal 3 % des Wassers auf der Erde ist potenziell trinkbares Süßwasser. Davon wiederum befindet sich das meiste in Eiskappen und Gletschern, die man ja nicht einfach trinken kann. Deshalb steht uns insgesamt nur 1 % des Wassers auf der Erde zum Trinken sowie für die Landwirtschaft, Industrie und andere Anwendungen zur Verfügung. Kein Wunder, dass es manchmal knapp wird!

Der ESA-Satellit SMOS ist einer von vielen nützlichen Satelliten um die Erde; er beobachtet unseren Wasservorrat. Copyright: ESA – P. Carril

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ESA-Satelliten beteiligen sich an der Überwachung der Wasservorkommen, sodass wir Verschwendung vermeiden können. Die SMOS-Mission der ESA und die Sentinel-Satelliten des Copernicus-Programms erfassen nicht nur den Salzgehalt der Weltmeere, sondern auch die Feuchtigkeit von Agrarflächen. So können die Betriebe ihre Felder situationsbedingt richtig bewässern. ESA-Satelliten wie Sentinel-1, Sentinel-2 und CryoSat können aber auch die Veränderungen an Gletschern im Blick behalten. Das ist deshalb wichtig, weil Gletscher den Wasservorrat in den sie umgebenden Regionen bestimmen. So versorgt das Eis in einem als „dritter Pol“ bekannten Teil des Himalaja (weil er nach dem Nord- und dem Südpol die größte Menge an Süßwasser beheimatet) mehr als 1,3 Milliarden Asiaten mit Süßwasser. Das sind fast 20 % der Weltbevölkerung!

Ununterbrochen zirkuliert Wasser zwischen den Weltmeeren, der Atmosphäre und den Landmassen. Das ist der Wasserkreislauf der Erde. Copyright: ESA/AOES Medialab

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Wenn du das nächste Mal Wasser trinkst, denk doch kurz darüber nach, woher es kommt und wie ESA-Satelliten uns bei der Wasserversorgung helfen.

Schon gewusst? Wasser ist schon Milliarden Jahre alt. Es erhält sich in einem ewigen Kreislauf zwischen Luft, Ozeanen und Seen, sickert durch Gestein und wird von Menschen, Tieren, Pflanzen aufgenommen, bevor alles wieder von vorn losgeht. Das Wasser, das du heute trinkst, hat vielleicht schon ein Dinosaurier gesoffen!

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