Die Astronauten der ESA nehmen seit 1983 an bemannten Raumflügen teil, darunter zahlreiche Weltraummissionen an Bord des US-Space-Shuttles sowie der russischen Raumstation Mir, und konnten somit eine Fülle wertvoller Erfahrungen in vielen verschiedenen Fachgebieten sammeln.
Seit 2001 fliegen europäische Astronauten auch zur ISS, um wissenschaftliche und technologische Experimente sowie entscheidende Außenbordeinsätze zur Montage wichtiger ISS-Module durchzuführen.
So haben Hans Schlegel und Léopold Eyharts 2008 das Columbus-Labor, einen der bedeutendsten Beiträge Europas zur ISS, einsatzbereit gemacht. Als nächstes wird Frank de Winne 2009 im Rahmen seiner sechsmonatigen OasISS-Mission zur Internationalen Raumstation fliegen und dabei als erster Europäer das Kommando über die ISS übernehmen.
Nun, da die Montage der ISS fast abgeschlossen ist, werden die Astronauten in einer künftig sechsköpfigen Bordmannschaft der Durchführung von Experimenten mehr Zeit widmen können. Diese werden nicht nur auf der Erde, sondern auch im Hinblick auf die Vorbereitung künftiger
bemannter Missionen zu ferneren Zielen des Sonnensystems nutzbringend sein.
Bei einem Auswahlverfahren für das Europäische Astronautenkorps sind 2008 mehr als 10 000 Bewerbungen eingegangen. Nach mehreren schwierigen Eignungstests und Einstellungsgesprächen werden am Ende vier neue Astronauten zur Ausbildung im Europäischen Astronautenzentrum (EAC) in Köln ausgewählt.