Betrachtung der Ergebnisse aus zehn Jahren ERS-2-Betrieb:
Der Satellit: ERS-2 wurde am 21. April 1995 mit einer Ariane 4 von Französisch-Guyana aus ins All befördert. Der Nachfolger von ERS-1 war mit einem neuen Instrument, dem GOME (Global Ozone Monitoring Experiment), ausgestattet.
Überschwemmungen: ERS-2 wurde häufig im Zusammenhang mit dem Internationalen Abkommen zu Weltraum und Umweltkatastrophen eingesetzt. Dieses ERS-2-SAR-Bild zeigt den Zusammenfluss von Elbe und Moldau nördlich von Prag in der Tschechischen Republik. Dabei handelt es sich um ein zusammengesetztes Bild einer ERS-2-Aufnahme von vor der Überschwemmung (07. August 1998) und einer ERS-2-Aufnahme, die während der Überschwemmung (16. August 2002) erfasst wurde.
Streustrahlungsmesser (Scatterometer): An Bord von ERS-2 befindet sich ein C-Band-Scatterometer, der selbst unter widrigsten Wetterbedingungen Windfelder über dem Ozean messen kann. Gegen Mitternacht am 23. April 2004 entwickelte sich westlich von Irland ein komplexes Niederdrucksystem. Die roten Pfeile zeigen die mit dem ERS-2-Scatterometer in Echtzeit gemessenen Windgeschwindigkeiten von bis zu 15 m/s und einen zyklonalen Wind. Eine deutliche Verbesserung ist in der Dreistunden-Vorhersage zu erkennen (blaue Pfeile), die nur ein Zyklonenzentrum und keine Scherungslinie zeigt.
Abholzung des Regenwaldes: Rodungsgebiete im brasilianischen Bundesstaat Rondonia sind in dieser thermischen ERS-2-ATSR (Along Track Scanning Radiometer)-Aufnahme in hellen, linearen Strukturen recht hoher Temperaturen dargestellt. Mit freundlicher Genehmigung der Leicester University.
An der ERS-2-Datenerfassung beteiligte Bodenstationen: Seit dem Ausfall des ERS-2-Bordsystems zur Datenaufzeichnung mit niedriger Bitrate im Jahr 2003 werden die Satellitendaten nahezu in Echtzeit von einem wachsenden globalen Netzwerk von Bodenstationen freiwillig empfangen und verteilt.
Ozonüberwachung: Das GOME-Instrument an Bord von ERS-2 lieferte die ersten europäischen Spurengasmessungen aus dem Weltraum, wodurch Beobachtungen von so genannten Ozonlöchern in hohen Breiten möglich wurden. Da die Daten nahezu in Echtzeit verfügbar werden, eignen sie sich für die Überwachung von Ereignissen, wenn niedrige Ozonwerte zu einer höheren Gefahr durch die UV-Strahlung der Sonne führen.
Meeresoberflächentemperatur:: ERS-2-ATSR (Along Track Scanning Radiometer)-Aufnahme des Golfstroms vor der Ostküste der USA. Gebiete mit wärmerem Wasser sind rot, die kälteren nördlichen Wassergebiete blau und grün dargestellt.
Wellenhöhe: Im „Wave Mode“ (Wellenmodus) kann der SAR-Sensor an Bord von ERS-2 zur Erfassung der durchschnittlichen Wellenhöhe eingesetzt werden. Darüber hinaus nutzen Wissenschaftler heute unverarbeitete Bilder kleiner Ozeanausschnitte („Imagettes“) zur Erkennung einzelner Monsterwellen.
Weltkarte über die Veränderung der Landbedeckung: Jahreszeitenabhängige Schwankungen der Reaktion der Vegetation auf das Scatterometer-Instrument an Bord von ERS-2 zur Unterstützung von Klimawandelstudien.
El Nino: Kombination der mit dem ATSR-Instrument und Radar-Höhenmesser an Bord von ERS-2 erfassten Temperatur- und Höhenanomalien während des El-Niño-Ereignisses im Pazifik im Jahr 1997.