Die Copernicus-Mission Sentinel-2 führt uns über Darmstadt - dem Sitz des Europäischen Raumflugkontrollzentrums der ESA.
Diese Satellitenaufnahme zeigt die Rhein-Main-Region in Südmitteldeutschland. Mit einer Bevölkerung von fast sechs Millionen Menschen umfasst die Region die Großstädte Frankfurt, Wiesbaden, Offenbach und Darmstadt.
Frankfurt, die fünftgrößte Stadt Deutschlands, ist am oberen Bildrand zu sehen und liegt auf beiden Seiten des Mains. Im südlichen Teil der Stadt befindet sich in dunkelgrün, der größte innerstädtische Wald Deutschlands - der Frankfurter Stadtwald. Südwestlich vom Stadtzentrum befindet sich der gut erkennbare Frankfurter Flughafen.
Auf der linken Seite des Bildes ist der Rhein zu sehen, der etwa 1230 km lang in nördlicher Richtung durch Deutschland und die Niederlande verläuft, bis er schließlich in der Nordsee mündet. Darmstadt liegt zwischen dem Rhein und dem Odenwald, einer bewaldeten Ebene unten rechts im Bild und wird oft als "Stadt der Wissenschaft" bezeichnet. Als Zentrum wissenschaftlicher Einrichtungen, beherbergt es unter anderem das Europäische Raumflugkontrollzentrum der ESA (ESOC).
Das ESOC ist die Heimat der Ingenieurteams, die Raumfahrzeuge im Orbit und im gesamten Sonnensystem steuern. Am 21. November wird der Ozeanüberwachungssatellit Copernicus Sentinel-6 Michael Freilich mit einer Space X Falcon 9-Rakete von Kalifornien, USA, starten, und sobald er sich sicher im Orbit befindet, übernimmt das ESOC-Kontrollzentrum der ESA die Kontrolle über die Mission.
Sentinel-6 Michael Freilich wird die Jason-Satellitenreihe ersetzen, die derzeit Daten über die Ozeane der Erde liefert. In den folgenden Tagen nach dem Start wird das Sentinel-6-Missionskontrollteam den Satelliten in seine korrekte Flugbahn manövrieren, der dann zusammen mit dem Jason-3-Satelliten zunächst im Tandem fliegen und diesen anschließend ersetzen wird.
Sobald Sentinel-6 die kritische Frühphase durchlaufen hat und seine Zielumlaufbahn ansteuert, wird die Europäische Organisation für die Nutzung meteorologischer Satelliten (Eumetsat) die endgültige "Orbiterfassung" abschließen und die Verantwortung für die Inbetriebnahme, den Routinebetrieb und die Verteilung der Vitaldaten der Mission übernehmen.
Sentinel-6 wird sich einer Flotte von Erdbeobachtungssatelliten in einer der verkehrsreichsten Umlaufbahnen im erdnahen Orbit anschließen. Das im ESOC angesiedelte Space Debris Office der ESA wird in den kritischen ersten Tagen deshalb präsent sein, um das Risiko von Kollisionen mit herumschwirrendem Weltraumschrott zu überwachen, zu berechnen und darüber zu beraten, wie die Mission am sichersten durchgeführt werden kann.
Lesen Sie mehr über die herausfordernde Anfängsphase von Sentinel-6.
Dieses Bild wurde am 23. Juni 2020 aufgenommen.