N° 16–2015: Amtierender ESA-Ratsvorsitzender Harald Posch verstorben
22 May 2015
Mit Bestürzung und tiefer Trauer geben wir das Ableben des Vorsitzenden des ESA-Rates, Harald Posch, am Donnerstag, den 21. Mai in Wiener Neustadt (Österreich) bekannt. Posch wurde 60 Jahre alt.
Sein Tod schlägt eine große Lücke und ist ein immenser Verlust für seine Angehörigen, unsere Organisation und die europäische Raumfahrt insgesamt. Sein Beitrag zu den europäischen Anstrengungen in der Raumfahrt kann nicht ausreichend hervorgehoben werden. Er hat der ESA, der europäischen Raumfahrt und natürlich seinem Geburtsland Österreich große Dienste erwiesen, und wir werden ihn schmerzlich vermissen.
Poschs Laufbahn in der Raumfahrt erstreckte sich über mehr als drei Jahrzehnte, zunächst in der Industrie bei Austrian Aerospace und der Österreichischen Raumfahrt- und Systemtechnik GmbH und anschließend im öffentlichen Dienst.
Seit 2005 stand er an der Spitze der Agentur für Luft- und Raumfahrt der österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG). In dieser Funktion war er von besonderem Einfluss bei der Gestaltung des Engagements Österreichs in der Raumfahrt und vertrat sein Land in internationalen Gremien und Organisationen. An der Ansiedlung des Europäischen Instituts für Weltraumpolitik (ESPI) in Wien wirkte er ebenfalls in entscheidendem Umfang mit und diente seit Gründung des Instituts als Vorsitzender von dessen Generalversammlung.
Auch in der ESA hatte Posch bedeutende Ämter inne: Er war insbesondere Vorsitzender des Ausschusses für Industriepolitik (IPC) und seit 1. Juli 2014 Ratsvorsitzender. In dieser letzten Funktion spielte er bei der Vorbereitung der letztjährigen Ministerratstagung in Luxemburg eine maßgebliche Rolle.
ESA-Generaldirektor Jean-Jacques Dordain kommentierte die traurige Nachricht mit folgenden Worten: „Die ESA trauert einmal mehr um einen lieben Freund, einen warmherzigen, engagierten, für seine Integrität bekannten Menschen, der allen, die ihn kannten, ein Beispiel war. Harald hatte die Fähigkeit, die Beratungen in verschiedenen Delegiertengremien der ESA wie dem Ausschuss für Industriepolitik und dem Rat entschlossen, aber stets mit einem Lächeln und auf ausgewogene Art und Weise zu lenken. Es war uns eine Ehre, an seiner Seite zu arbeiten, und wir sind dankbar für seinen immensen Beitrag zu dieser Organisation und zur europäischen Raumfahrt allgemein. Unsere Gedanken in diesen traurigen Momenten sind selbstverständlich bei seiner Familie.“
Über die ESA
Die Europäische Weltraumorganisation (ESA), Europas Tor zum Weltraum, ist eine 1975 gegründete zwischenstaatliche Organisation, deren Aufgabe darin besteht, europäische Raumfahrtkapazitäten zu entwickeln und sicherzustellen, dass die Investitionen in die Raumfahrt den Bürgern in Europa und anderswo zugutekommen.
Die ESA hat 20 Mitgliedstaaten: Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Luxemburg, die Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, die Schweiz, Spanien, die Tschechische Republik und das Vereinigte Königreich. Davon sind 18 auch Mitgliedstaaten der EU. Zwei weitere EU-Mitgliedstaaten, Ungarn und Estland, haben Abkommen über ihren Beitritt zum ESA-Übereinkommen unterzeichnet und werden in Kürze neue Mitgliedstaaten der ESA sein.
Im Rahmen von Kooperationsabkommen unterhält die ESA Beziehungen zu sieben anderen EU-Mitgliedstaaten. Auch Kanada nimmt im Rahmen eines Kooperationsabkommens an bestimmten ESA-Programmen teil.
Darüber hinaus arbeitet die ESA mit der EU zusammen, um die Programme Galileo und Copernicus zu verwirklichen.
Dank der Koordinierung der Finanzressourcen und Kompetenzen ihrer Mitgliedstaaten kann die ESA Programme und Tätigkeiten durchführen, die weit über die Möglichkeiten eines einzelnen europäischen Landes hinausgehen.
Die ESA entwickelt Raumfahrzeugträger, Satelliten und Bodenanlagen, um sicherzustellen, dass Europa bei Raumfahrtvorhaben weltweit an der Spitze bleibt.
Sie entwickelt und startet Erdbeobachtungs-, Navigations-, Telekommunikations- und Astronomiesatelliten, schickt Raumsonden in entlegene Regionen des Sonnensystems und beteiligt sich an der bemannten Exploration des Weltraums.
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