N° 45–2016: ESA-Astronaut Thomas Pesquet auf der ISS angekommen
18 November 2016
Der ESA-Astronaut Thomas Pesquet, die NASA-Astronautin Peggy Whitson und der Roskosmos-Kommandeur Oleg Nowitzky haben heute nach einem zweitägigen, routinemäßig verlaufenen Flug mit ihrer Sojus-MS03 an der Internationalen Raumstation ISS angedockt.
Das Trio war am 17. November um 20.20 Uhr MEZ vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan aus zu der in 400 km Höhe die Erde umkreisenden Raumstation gestartet. Damit flog zum ersten Mal ein ESA-Astronaut mit einem Raumfahrzeug vom Typ Sojus-MS, einer weiterentwickelten Ausführung des russischen Raumschiffklassikers, der nunmehr seit fast 50 Jahren im Einsatz ist. Doch auch in dieser neuen Version fühlt sich die Reise für die Mannschaft eher wie ein zweitägiger Aufenthalt in einem Kleinwagen an. Während ihres Flugs standen die Astronauten in ständigem Funkkontakt zur Moskauer Bodenkontrolle.
Nachdem die Astronauten um 22.58 Uhr MEZ an der ISS andocken konnten, wurden sie um 01.40 Uhr MEZ von ihren Kollegen, dem NASA-Astronauten Shane Kimbrough und den Kosmonauten Andrej Borisenko und Sergej Ryschikow, an Bord begrüßt.
Die nunmehr sechsköpfige Mannschaft wird die Station einsatzbereit halten und dort unter den einzigartigen schwerelosen Bedingungen eines Weltraumlabors wissenschaftliche Experimente durchführen, die auf der Erde nicht möglich wären.
Pate für den Namen von Pesquets Mission war gemäß der Tradition, die Missionen französischer Astronauten nach Sternen oder Sternbildern zu benennen, der der Sonne am nächsten liegende Stern Proxima Centauri. Die Mission ist Bestandteil der Langzeit-Vision der ESA für eine im Dienste der europäischen Gesellschaft stehende Nutzung von Raumfahrzeugen in der Erdumlaufbahn als Lebens- und Arbeitsplatz, wobei die dabei gesammelten Erfahrungen der Vorbereitung künftiger Explorationsmissionen in weiter entfernt liegende Regionen des Sonnensystems zugutekommen sollen.
Pesquet wird etwa 50 wissenschaftliche Experimente für die ESA und die französische Raumfahrtagentur CNES durchführen und an mehreren Forschungsarbeiten der anderen an der Raumstation beteiligten Partner teilnehmen.
Mit dem ehemaligen Linienpiloten Pesquet sind nun alle sechs der 2009 von der ESA neu eingestellten Astronauten in den Weltraum geflogen. Bei Pesquets Mission handelt es sich ferner um die neunte Langzeitmission eines ESA-Astronauten und den ersten Flug eines Franzosen zur ISS, seit ESA-Astronaut Léopold Eyharts 2008 die Installierung des europäischen Weltraumlabormoduls Columbus begleitet hat.
Die Neuankömmlinge werden insgesamt sechs Monate im All verbringen, bevor sie mit der Sojus-MS03 wieder in der kasachischen Steppe landen werden. ESA-Astronaut Paolo Nespoli, der für diese Mission noch als Reserve-Astronaut fungierte, steht bereits in den Startlöchern für seine für 2017, kurz nach Pesquets Rückkehr geplante Mission.
Soziale Medien
Verfolgen Sie Thomas Pesquets Mission Proxima im Internet unter http://thomaspesquet.esa.int/
Über die ESA
Die Europäische Weltraumorganisation (ESA), Europas Tor zum Weltraum, ist eine 1975 gegründete zwischenstaatliche Organisation, deren Aufgabe darin besteht, europäische Raumfahrtkapazitäten zu entwickeln und sicherzustellen, dass die Investitionen in die Raumfahrt den Bürgern in Europa und anderswo zugutekommen.
Die ESA hat 22 Mitgliedstaaten: Belgien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Luxemburg, die Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, die Schweiz, Spanien, die Tschechische Republik, Ungarn und das Vereinigte Königreich. Davon sind 20 auch Mitgliedstaaten der EU.
Die ESA arbeitet förmlich mit sieben anderen EU-Mitgliedstaaten zusammen. Auch Kanada nimmt im Rahmen eines Kooperationsabkommens an bestimmten ESA-Programmen teil.
Dank der Koordinierung der Finanzressourcen und Kompetenzen ihrer Mitgliedstaaten kann die ESA Programme und Tätigkeiten durchführen, die weit über die Möglichkeiten eines einzelnen europäischen Landes hinausgehen. Des Weiteren arbeitet sie eng mit der EU zusammen, um die Programme Galileo und Copernicus zu verwirklichen.
Die ESA entwickelt Raumfahrzeugträger, Satelliten und Bodenanlagen, um sicherzustellen, dass Europa bei Raumfahrtvorhaben weltweit an der Spitze bleibt.
Sie entwickelt und startet Erdbeobachtungs-, Navigations-, Telekommunikations- und Astronomiesatelliten, schickt Raumsonden in entlegene Regionen des Sonnensystems und beteiligt sich an der bemannten Exploration des Weltraums.
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