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N° 2–2016: Start des ersten Laser-Relais für die neue satellitengestützte Datenautobahn

29 January 2016

Der erste Laser-Terminal des Europäischen Datenrelaissatellitensystems (EDRS) ist im Weltraum. Der Start von EDRS-A erfolgte am 29. Januar um 23.20 Uhr MEZ (30. Januar 04.20 Uhr Ortszeit) an Bord einer Proton-Rakete von Baikonur in Kasachstan aus, und zwar als Huckepacknutzlast des Telekommunikationssatelliten Eutelsat-9B. Dieser wurde heute Morgen um 08.32 Uhr MEZ in einer Höhe von ca. 36000 km über dem Äquator von seiner Trägerrakete abgetrennt und nähert sich aktuell seiner endgültigen geostationären orbitalen Einsatzposition, die mit 9° Ost auf Europa ausgerichtet ist. Den Satellitenbetrieb wird Eutelsat übernehmen.

EDRS ist das bisher ehrgeizigste Telekommunikationsprogramm der ESA. Es wird im Rahmen einer öffentlich-privaten Partnerschaft zwischen der ESA und Airbus Defence and Space durchgeführt, wobei Airbus auch als Dienstanbieter fungiert. Das DLR-Raumfahrtmanagement hat die Entwicklung des Laser-Terminals finanziert.

EDRS, das auch als neue Datenautobahn im Weltraum gepriesen wird, wird die Satellitenkommunikation revolutionieren. Europas erstes optisches Kommunikationsnetz wird Nutzerdaten echtzeitnah mit einer bisher unerreichten Geschwindigkeit von 1,8 Gbit/s weiterleiten können.

Satelliten in niedriger Erdumlaufbahn müssen in der Regel zunächst in Reichweite einer Bodenstation gelangen, bevor sie ihre Daten zur Erde senden können. Mit EDRS hingegen werden diese Daten von einer höher gelegenen geostationären Position aus über eine Laserverbindung eingeholt und sofort zur Erde gesendet, womit sich der Zugriff auf zeitkritische, möglicherweise lebensrettende Daten ganz erheblich verkürzen wird.

In einigen Tagen werden die ESA, Airbus und das DLR über die EDRS-Bodenstationen in Deutschland, Belgien und Großbritannien die allgemeine Funktionsfähigkeit von EDRS-A überprüfen. Anschließend werden über mehrere Wochen Testverbindungen zu den ersten Nutznießern von EDRS, den Copernicus-Satelliten der Europäischen Kommission, hergestellt, bevor die Dienste im Sommer freigegeben werden. Eine weitere Datenrelaisverbindung zur Internationalen Raumstation ISS soll 2018 aufgebaut werden.

Aufbau des vollständigen Systems

Der zweite EDRS-Knoten, EDRS-C, wird nächstes Jahr auf einem eigenen Satelliten gestartet, um EDRS-A von einer ebenfalls auf Europa ausgerichteten Position aus zu ergänzen. Für 2020 ist ein dritter Satellit über der asiatisch-pazifischen Region geplant, der die Kapazitäten des Systems verdoppeln soll.

Mehr über EDRS unter: www.esa.int/EDRS.

Über die ESA

Die Europäische Weltraumorganisation (ESA), Europas Tor zum Weltraum, ist eine 1975 gegründete zwischenstaatliche Organisation, deren Aufgabe darin besteht, europäische Raumfahrtkapazitäten zu entwickeln und sicherzustellen, dass die Investitionen in die Raumfahrt den Bürgern in Europa und anderswo zugutekommen.

Die ESA hat 22 Mitgliedstaaten: Belgien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Luxemburg, die Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, die Schweiz, Spanien, die Tschechische Republik, Ungarn und das Vereinigte Königreich. Davon sind 20 auch Mitgliedstaaten der EU.

Die ESA arbeitet förmlich mit sieben anderen EU-Mitgliedstaaten zusammen. Auch Kanada nimmt im Rahmen eines Kooperationsabkommens an bestimmten ESA-Programmen teil.

Dank der Koordinierung der Finanzressourcen und Kompetenzen ihrer Mitgliedstaaten kann die ESA Programme und Tätigkeiten durchführen, die weit über die Möglichkeiten eines einzelnen europäischen Landes hinausgehen. Des Weiteren arbeitet sie eng mit der EU zusammen, um die Programme Galileo und Copernicus zu verwirklichen.

Die ESA entwickelt Raumfahrzeugträger, Satelliten und Bodenanlagen, um sicherzustellen, dass Europa bei Raumfahrtvorhaben weltweit an der Spitze bleibt.

Sie entwickelt und startet Erdbeobachtungs-, Navigations-, Telekommunikations- und Astronomiesatelliten, schickt Raumsonden in entlegene Regionen des Sonnensystems und beteiligt sich an der bemannten Exploration des Weltraums.

Mehr über die ESA: www.esa.int.

 

Nähere Auskunft erteilt:

ESA-Referat Medienbeziehungen

Tel.: +33 (0)1 53 69 72 99

E-Mail: media@esa.int