Columbus wird von ESA-Astronaut Hans Schlegel zur ISS gebracht
ESA PR 28-2006. Der deutsche ESA-Astronaut Hans Schlegel wurde heute für die Raumtransportermission benannt, in deren Rahmen das Columbus-Labor der ESA im September/Oktober 2007 zur Internationalen Raumstation (ISS) gebracht werden soll. Dies gab ESA-Generaldirektor Jean-Jacques Dordain anlässlich des offiziellen Besuchs von Bundeskanzlerin Angela Merkel im Europäischen Raumflugkontrollzentrum (ESOC) in Darmstadt bekannt.
Kommandant der Shuttle-Mission STS-122 („Discovery“) wird ein Veteran der NASA, Navy Commander Stephen Frick, sein. Ihm werden Navy Commander Alan Poindexter als Pilot und Air Force Colonel Rex Walheim, Stanley Love und Leland Melvin als Missionsspezialisten zur Seite stehen. Für Poindexter, Love und Melvin wird dies der erste Raumflug sein. Schlegel, seit 1998 Mitglied des Europäischen Astronautenkorps, flog erstmals auf der Raumtransportermission STS-55 (Spacelab D-2) vom 26. April bis 6. Mai 1993.
Bei dieser neuen Mission wird Schlegel eine Schlüsselrolle spielen: Er wird an der Montage, Ausstattung und anfänglichen Inbetriebnahme des ESA-Labors Columbus mitwirken. Mit Columbus, dem Hauptbeitrag Europas zur ISS, kommt das erste europäische Labor für Langzeitforschung im Weltraum zum Einsatz.
Columbus wird mit fünf internen Schrankeinrichtungen (Biolab, fluidwissenschaftliches Labor, europäische Module für humanphysiologische Untersuchungen, europäischer Schubladenschrank, europäischer Stauraum- und Transportschrank) im Laderaum der „Discovery“ zur ISS befördert. Die beiden externen Versuchseinrichtungen für Columbus (EuTEF und SOLAR) werden separat im Shuttle-Laderaum mitgeführt und während Schlegels Aufenthalt auf der ISS an der Außenwand des Labors angebracht.
Hinweis für die Redakteure:
Zwei Tage nach dem Start der Mission vom Kennedy Space Center in Cape Canaveral, Florida, wird der Raumtransporter an der ISS andocken. Am vierten Flugtag wird Columbus mit Hilfe des kanadischen ISS-Roboterarms Canadarm 2 aus dem Laderaum der „Discovery“ gehievt und vor dem Steuerbord-Andockstutzen des in Europa entwickelten Verbindungsknotens Nr. 2 in Position gebracht. Sobald das Labor montiert und hochgefahren ist, werden die Nutzlastschrankeinrichtungen von ihrer Konfiguration beim Start an ihre Einsatzstandorte innerhalb des Moduls befördert.
Im Verlauf dieser Mission sollen drei Außenbordeinsätze stattfinden. Beim ersten wird Columbus montiert und hochgefahren, beim zweiten sollen die externen Nutzlasten angebracht werden. Auch die Nutzlastschrankeinrichtungen werden durchgeprüft. Beim dritten Außenbordeinsatz wird eine Stickstofftankeinrichtung an die Station montiert, eine Aufgabe, die nicht in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Columbus-Teil der Mission steht. Um die endgültige Inbetriebnahme des Labors und den Beginn seiner wissenschaftlichen Nutzung wird sich in den Wochen nach Abschluss dieser Raumtransportermission die ständige ISS-Bordmannschaft kümmern.
Nach der Montage des Labors an die Station übernimmt das im Raumflugbetriebszentrum des DLR in Oberpfaffenhofen angesiedelte Columbus-Kontrollzentrum seine Kontrolle und seinen Betrieb. Das Zentrum koordiniert darüber hinaus den Verlauf der europäischen Experimente.
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