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Die ESA: Fakten und Zahlen

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ESA / Space in Member States / Austria

Was ist die ESA?

Die Europäische Weltraumorganisation ESA ist Europas Tor zum Weltraum. Sie soll die Entwicklung der europäischen Raumfahrt koordinieren und fördern — und natürlich sicherstellen, dass die diesbezüglichen Investitionen allen Europäern dauerhaften Nutzen bringen.

Aktuell gehören der ESA 20 Mitgliedsstaaten an. Indem sie die Finanzmittel und das Know-how der einzelnen Länder bündelt, ermöglicht sie die Realisierung von Programmen und Projekten, die keiner der Mitgliedsstaaten jemals im Alleingang auf die Beine stellen könnte. In diesem Zusammenhang vertritt die Agentur für Luft- und Raumfahrt der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie die Interessen Österreichs bei der ESA.

Was macht die ESA?

Aufgabe der ESA ist es, das gemeinsame europäische Weltraumprogramm zu konzipieren und umzusetzen. Die Zielsetzung ihrer Projekte ist dementsprechend vielfältig — von der Erforschung der Erde, ihres unmittelbaren Umfelds, des Sonnensystems und des Universums über die Entwicklung satellitengestützter Technologien und Dienstleistungen bis hin zur Förderung verschiedener europäischer High-Tech-Industrien. Damit die gewonnenen Erkenntnisse und Erfindungen nicht nur Europa, sondern der gesamten Menschheit zugute kommen, arbeitet die ESA darüber hinaus auch intensiv mit außereuropäischen Weltraumorganisationen zusammen.

Wer gehört der ESA an?

Die 20 Mitgliedsstaaten der ESA sind: Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Irland, Italien, Luxemburg, die Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, die Schweiz, Spanien und die Tschechische Republik. An bestimmten Projekten arbeiten im Rahmen entsprechender Kooperationsverträge auch Kanada, Ungarn, Rumänien und Polen mit.

Aus dieser Aufstellung wird schnell deutlich: Nicht alle EU- Mitgliedsstaaten gehören auch der ESA an — und umgekehrt. Faktisch ist die ESA eine völlig eigenständige und unabhängige Organisation. Allerdings unterhält sie über ein ESA/EG-Rahmenabkommen natürlich enge Beziehungen zur EU. So teilen sich die beiden Organisationen unter anderem eine gemeinsame europäische Weltraumstrategie — und entwickeln gemeinsam die europäische Weltraumpolitik.

Aufnahme Frankreichs mit dem MERIS-Instrument auf Envisat
Aufnahme Frankreichs mit dem MERIS-Instrument auf Envisat

Wo sitzt die ESA?

Die ESA hat ihren Hauptsitz in Paris, hier werden die Beschlüsse für Zukunftsprojekte gefasst. Darüber hinaus hat die ESA jedoch in ganz Europa weitere Zentren mit jeweils verschiedenen Aufgabenbereichen.

 

  • Das Europäische Weltraumforschungs- und -technologiezentrum ESTEC (European Space Research and Technology Centre) mit Sitz in Noordwijk in den Niederlanden ist Entwicklungs- und Testzentrum für die meisten ESA-Raumfahrzeuge.
  • Das Europäische Raumflugkontrollzentrum ESOC (European Space Operations Centre) ist für die Überwachung der ESA-Satelliten in erdnahem oder interplanetarem Orbit verantwortlich und befindet sich in Darmstadt in Deutschland.
  • Das Europäische Astronautenzentrum EAC (European Astronauts Centre) trainiert Astronauten für künftige Missionen und liegt in Köln in Deutschland.
  • Das Europäische Raumfahrtforschungsinstitut ESRIN (European Space Research Institute) befindet sich in Frascati bei Rom in Italien. Zu seinen Aufgaben gehören das Sammeln, Speichern und Verteilen von Satellitendaten an die ESA-Partner und die Funktion als Informationstechnologie-Zentrale der Organisation.
  • Im Europäischen Weltraum-Astronomiezentrum ESAC (European Space Astronomy Centre) in Villafranca, Spanien, laufen die wissenschaftliche Daten aller astronomischen und planetaren ESA-Missionen in so genannten "science operation centres" zusammen und werden dort archiviert.

Weiterhin unterhält die ESA Verbindungsbüros in den USA, Russland und Belgien, einen Raumflughafen in Französisch-Guayana sowie Bodenstationen (“Tracking Stations“) zur Kommunikation mit den ESA-Satelliten und Sonden in verschiedenen Teilen der Welt.

Hauptkontrollraum im ESOC in Darmstadt 
Hauptkontrollraum im ESOC in Darmstadt 

Wie viele Mitarbeiter hat die ESA?

2010 beschäftigt die ESA 1900 hochqualifizierte Mitarbeiter aus allen Mitgliedsstaaten — Wissenschaftler, Ingenieure, IT-Spezialisten und Verwaltungsangestellte.

Wie wird die ESA finanziert?

Die ESA-Aktivitäten lassen sich in ein "Pflichtprogramm" und eine Reihe optionaler Programme unterteilen. Das Pflichtprogramm, das die Weltraumforschungsprogramme und das allgemeine Budget umfasst, wird von allen Mitgliedsstaaten gemeinsam finanziert. Der anteilsmäßige Beitrag der einzelnen Staaten richtet sich dabei nach dem jeweiligen Bruttoinlandsprodukt. Hinsichtlich der optionalen Programme ist es hingegen jedem einzelnen Staat freigestellt, ob und in welcher Höhe er sich beteiligt.

Wie groß ist das Budget der ESA?

Das geschätzte Budget der ESA für 2010 beträgt 3744 Millionen Euro. Die ESA funktioniert nach dem Prinzip eines geografischen Mittelrückflusses (“Geographic Return“), d.h. sie investiert über Industrieaufträge für Raumfahrtsprogramme in jedem Mitgliedsstaat Beträge, die mehr oder weniger den Beitragsgeldern des jeweiligen Landes entsprechen.

Wie viel gibt jeder EU-Bürger im Jahr für die ESA aus?

Die europäischen Pro-Kopf-Investitionen in die Raumfahrt sind vergleichsweise gering. Für die Raumfahrtausgaben bezahlt jeder Bürger eines ESA-Mitgliedsstaates Steuergelder etwa in der Höhe eines Kinobesuchs. In den Vereinigten Staaten sind die Investitionen in die zivile Raumfahrt fast viermal so hoch.

Wie sieht die Struktur der ESA aus?

ESA-Zentrale / "Headquarters" in Paris
ESA-Zentrale / "Headquarters" in Paris

Das Lenkungsgremium der ESA ist der ESA-Rat. Dieser trifft die Grundsatzentscheidungen, die den Rahmen für die Entwicklung des europäischen Weltraumprogramms abstecken. Unabhängig von der Größe und dem geleisteten Beitrag ist jeder Mitgliedsstaat mit einer Stimme im ESA-Rat vertreten.

An der Spitze der ESA steht ein Generaldirektor, der alle vier Jahre vom ESA-Rat gewählt wird. Jede Forschungssparte hat darüber hinaus ein eigenes Direktorat, das dem Generaldirektor untersteht. Amtierender Generaldirektor der ESA ist der Franzose Prof. Jean-Jacques Dordain.

Kontakte zur ESA

European Space Agency / Zentrale (HQ)
8-10 rue Mario Nikis
75738 Paris - Cedex 15
Frankreich

Abteilung Kommunikation
Tel: + 33 1 5369 8029
Fax: + 33 1 5369 7690

Europäisches Satellitenkontrollzentrum (ESOC) in Deutschland European Space Agency/
European Space Operations Centre
Robert-Bosch-Str. 5
D - 64293 Darmstadt
Tel: +49 - 6151 - 900

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