Ein neuer Look für das ESA-Astronautenabzeichen
Im Oktober 2022 wurde der Beitritt des neuesten assoziierten Mitglieds der ESA, der Slowakei, mit einem aktualisierten ESA-Astronautenabzeichen gefeiert. Das neue Abzeichen fügt die slowakische Flagge zu einem Design hinzu, das sich im Laufe der Jahrzehnte entwickelt hat, um die wachsende Weltraumfamilie der ESA zu repräsentieren.
Am 13. Oktober 2022 trat die assoziierte Mitgliedschaft der Slowakei in Kraft und festigte damit eine langjährige Zusammenarbeit mit der ESA, die bis ins Jahr 2010 zurückreicht. Damit hat die ESA nun 22 Mitgliedstaaten und vier assoziierte Mitglieder sowie Kooperationsabkommen mit vier weiteren EU-Staaten und Kanada. Die Mitgliedschaft der Slowakei unterstreicht das starke Engagement der ESA, den Weltraum für alle zugänglich zu machen.
Die internationale Zusammenarbeit steht seit der Gründung der ESA im Jahr 1975 im Mittelpunkt. Seit ihren Anfängen mit 10 Mitgliedern hat sich die ESA zu Europas umfassender Raumfahrtagentur entwickelt und unterstützt ihre Mitglieder bei der Zusammenarbeit zur Förderung ihrer gemeinsamen Interessen im Raumfahrtsektor.
Das Abzeichen der ESA, das von allen ESA-Astronauten getragen wird, zeugt von dieser Einigkeit und repräsentiert die Länder, die gemeinsam die ESA bilden. Das inoffiziell als „Flaggenabzeichen“ bekannte Design wurde soeben aktualisiert und um die slowakische Flagge ergänzt.
Die Version 2022 des ESA-Abzeichens zeigt nun 27 Flaggen, die das ESA-Logo auf dem für die Organisation charakteristischen blauen „Deep Space“-Hintergrund umschließen.
Die Geschichte dieses ESA-Abzeichens erzählt die visuelle Geschichte des Wachstums der ESA als Agentur. Das allererste Abzeichen, das von 1975 bis 1983 verwendet wurde, hatte eine runde Form, genau wie das aktuelle Abzeichen. Es zeigte jedoch nur die 11 Flaggen der damaligen ESA-Mitglieder (Irland trat den 10 ursprünglichen Mitgliedern Ende 1975 bei). Flaggen wurden in einem Bogen über dem ursprünglichen ESA-„Daumenabdruck“ angeordnet.
Das kreisförmige „Flaggenabzeichen“ war das erste ESA-Astronautenabzeichen, das im Weltraum getragen wurde. Während seiner Spacelab-1-Mission im Jahr 1983 trug der ESA-Astronaut Ulf Merbold das Abzeichen der Agentur auf der linken Schulter seines Fluganzugs, zusammen mit einem rechteckigen blauen Abzeichen mit dem ESA-Namen oben rechts auf der Brust (die NASA hatte Vorschriften über die Platzierung und die Art der Abzeichen, die Astronaut*innen von Partnerorganisationen auf NASA-Fluganzügen tragen durften).
Das Astronautenabzeichen wurde im Zuge des Wachstums der Organisation weiterentwickelt, um mehr Flaggen für mehr europäische Mitgliedstaaten unterzubringen, aber auch um neue Logodesigns zu integrieren, da sich die visuelle Identität der ESA weiterentwickelte.
Von 1986 bis 1995 wich das kreisförmige Abzeichen einem größeren rechteckigen Format. Die Version von 1986 hatte 13 Flaggen, aber zwischen 1995 und 2015 folgten aktualisierte und neu gestaltete Versionen. Die Zahl der Flaggen stieg von 14 auf 22, da immer mehr neue Mitgliedstaaten hinzukamen.
Im Jahr 2019 schloss sich buchstäblich der Kreis mit einem neuen Design, das zum runden Format der ursprünglichen Version von 1975 zurückkehrte. Dieses neue runde Abzeichen war kleiner als die rechteckigen Vorgänger, was das Tragen am Fluganzug angenehmer machte. Die kreisförmige Anordnung der Flaggen erleichterte auch weitere Ergänzungen, was angesichts des weiteren Wachstums der ESA eine kluge Entscheidung war.
Das neue Abzeichen, der 2020 zum ersten Mal herausgegeben wurde, enthielt 25 Flaggen und war das erste, der Kanada als kooperierenden Staat auswies. Außerdem war es das erste, das assoziierte Mitglieder einschloss; es fügte die Flaggen von Slowenien und Lettland hinzu, die kürzlich der ESA beigetreten waren.
Astronautenabzeichen sind ein wesentlicher Bestandteil der visuellen Identität der ESA und der Geschichte der Raumfahrt. Als die ESA-Astronautin Samantha Cristoforetti im Juli 2022 ihren ersten Außenbordeinsatz unternahm, den ersten einer europäischen Frau, war sie auch die erste ESA-Astronautin, die während eines Außenbordeinsatzes das ESA-Flaggenabzeichen trug. Als Samantha jedoch von ihrer zweiten Mission zur Internationalen Raumstation zurückkehrte, musste ihr ESA-Abzeichen durch eines mit einer zusätzlichen Flagge für die Slowakei ersetzt werden.
Ob von ESA-Astronauten bei historischen Weltraummissionen oder bei öffentlichen Auftritten am Boden getragen, die Abzeichen sind kleine, aber wichtige Symbole. Sie geben ein klares visuelles Statement über die ESA als multinationale, vielfältige und kooperative Organisation ab und zeigen mit Stolz die immer größer werdende europäische Raumfahrtfamilie.
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